Stammeschronik - Stamm Voortrekker
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Pit – Peter Schaper<br />
Frühlingsstr. 5, 83 093 Bad Endorf, Tel. 08053 – 7965 30<br />
Lieber Schniebel,<br />
Ich war und bin freudig überrascht über Deine Initiative zur Reaktivierung der grauen Zellen<br />
betr. der alten Pfadfinderzeit. Da ich zur Zeit große persönliche Probleme habe, will ich nur in<br />
Kürze auf die Fragen zur Pfadfinderzeit eingehen. Ich würde mich aber über ein Wiedersehen<br />
mit Dir (mit anderen von früher) sehr freuen. Ich melde mich, sobald bei mir Klarheit<br />
herrscht.<br />
Herzlich<br />
Pit<br />
„Von Pit über Pit (in Kürze)“<br />
Ich war Pfadfinder von 1951 bis 1960, und zwar Sippenführer, Truppführer, kurzfristig<br />
<strong>Stamm</strong>esführer. Durch das Studium und den Umzug nach München habe ich die Pfadfinderei<br />
als Aktiver völlig aufgegeben, ohne mich von den erlernten und gelebten Idealen zu trennen.<br />
Die Heimabende fanden in der Baracke am Leonhardsplatz statt (ein Sippenabend und ein<br />
Truppabend pro Woche); später in der alten Mühle am Inselwall. Das paßte nicht ganz zu uns,<br />
da es ein offener Jugendtreff war (mit Rauchen, Trinken, „schräger Musik“ (Rock ,n Rol“).<br />
Wir versuchten den Bunker gegenüber dem Haus unten im Wall herzurichten, dann ein eigenes<br />
Haus (Gartenhaus) in einer Schrebergartenkolonie im Osten der Stadt (Friedrich-<br />
Voigtländer-Straße, schräg gegenüber von der Polizeikaserne). Dabei ging fast die Gruppe<br />
kaputt.<br />
Wichtig war für mich das Leben in der Gemeinschaft, die Kameradschaft, die gemeinsamen<br />
Abenteuer, Spiele. Das Erleben und die genaue Kenntnis der Natur, die Fahrten (große und<br />
kleine, nah und fern), und der hohe ethische Anspruch, eine Art Religiosität, ohne aber kirchlich<br />
gebunden zu sein.<br />
Von den ehemaligen Kameraden stehe ich mit keinem in Verbindung. An die vielen Kameraden,<br />
die man so im Laufe der Zeit kennengelernt hatte, erinnere ich mich namentlich nicht<br />
mehr, außer einigen der Älteren, Willi Carius, Wolfgang, Karl Heinz und sein Bruder, Lothar,<br />
Hada, Schniebel. Ferner Koffer (Dieter Frühauf), Hasso und sein Bruder Ehrhardt, Henk Vos<br />
(der Holländer). Besonders Struppi (zu zweit eine Frankreichfahrt), Ekki (der ging dann), Jochen<br />
Briest. Aus der eigenen Sippe noch Knut Gabel, Reinhard und Falke Wendebourg.<br />
Die Fahrten führten uns (meistens die Wochenenden) in die umgebenden Wälder (war damals<br />
noch gut möglich), Sickter Forst, Rieseberger Moor, Elm, Oderwald, Harz (Winterlager in der<br />
Köthe/in Zorge) Hainberge, Ambergau, Südliche Heide um Gifhorn: Aller, Allerkanal, Neudorf<br />
Platendorf, Müden, Fallersleben – so in etwa.<br />
Großfahrten ins Sauerland (gemeinsam mit den Holländern), nach Holland, Jugoslawien,<br />
Schweden (habe ich nicht mitgemacht). Persönlich noch Frankreich und Spanien.<br />
Was haben wir auf den Gruppenabenden gemacht? Das führt inhaltlich zu weit, würde Seiten<br />
füllen. Grundlage war das Erlernen der Pfadfindergesetze, das Versprechen, Singen. Alle Arten<br />
von lustigen und ernsten Spielen, Scharaden. Erlernen von praktischen Fertigkeiten für die<br />
Fahrten und das Leben in der Natur (im Freien) – aber auch fürs Leben. Ich verweise auch auf<br />
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