Stammeschronik - Stamm Voortrekker
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meine bündische Heimat sein sollte. Vor allem, weil ich gesehen hatte, dass es noch andere<br />
Stämme im BdP gab, die Pfadfinderarbeit machten, wie es meinen Vorstellungen nahe kam. Außerdem<br />
war der BdP ein großer Bund mit vielen interessanten Leuten und großen Aktionen.<br />
Eine davon ist das Bundeslager,<br />
das alle vier Jahre stattfindet.<br />
1985 kamen die Pfadfinder des<br />
BdP und ihre internationalen<br />
Gäste in Haselünne zusammen.<br />
Wir machten Pfingsten ein Vorbereitungslager<br />
im Steinbruch in<br />
Erkerode, dem damals von uns<br />
am häufigsten genutzten Platz.<br />
Auf dem Bula sollten wir als<br />
Gäste des <strong>Stamm</strong>es Goten aus<br />
Bad Harzburg teilnehmen, allerdings<br />
mit eigener Programmverantwortung<br />
und eigener Verpflegung.<br />
Ich glaube heute, dass<br />
diese Konstruktion gewählt<br />
wurde, weil keiner von den Oldies die gesamte Zeit mitfahren konnte. Obwohl alles gut und ganz<br />
nach meinem Geschmack anfing, nämlich mit einer Fahrradtour von Osnabrück zum Lagerplatz,<br />
ging danach so ziemlich alles gründlich schief. Nach wenigen Tagen bereits lagen die meisten<br />
<strong>Stamm</strong>esmitglieder mit verdorbenem Magen im Sani-Zelt. Unsere Programm floppte, die Ernährung<br />
mit warm gemachten EPA-Hauptmahlzeiten war ein Graus und der einzige Oldie, der die<br />
ganze Zeit mit dabei war, hing in irgendwelchen Pinten herum und war nie aufzufinden. Dazu<br />
war das Wetter mies und in der Jurte der Goten waren wir nur geduldet, so dass wir eigentlich<br />
froh sein konnten über den hohen Krankenstand.<br />
Aber das Jahr hatte auch ganz andere Dinge zu bieten. So waren wir viel mit Ulle Kuba im<br />
Auto unterwegs. Wir erkundeten den Lagerplatz des Bundeslagers, waren auf dem Singetreffen<br />
in Arnsburg und im Herbst war das große Geländespiel des Wandervogelhofs in Reinstorf.<br />
Ganz nebenbei lernten wir, wie man mit einem Campinggaskocher und einer Dose Ravioli<br />
eine Mahlzeit bereitet ohne Feuerholz zu sammeln oder ein Kochgeschirr schmutzig zu machen.<br />
Ulle Kuba hatte unser Herz gewonnen und so machten wir Jüngeren ihn mit vereinten<br />
Kräften zum <strong>Stamm</strong>esführer. Wir erwarteten von ihm mehr bündische Arbeit als wir es bisher<br />
gewohnt waren. Seine große Präsenz machte ihn in unseren Augen ohnehin zum besseren<br />
<strong>Stamm</strong>esführer. Das Jahr 1985 brachte noch eine besondere Neuerung. Klaas stand eines Tages<br />
im Garten des Entenfangs. Er hatte Lust auf Pfadfinderei, machte mit und blieb trotz aller<br />
Widrigkeiten dabei, ein Glücksfall für mich und den <strong>Stamm</strong>.<br />
Bald gesellte sich zu unserem Nerotherverschnitt Kuba noch eine weitere denkwürdige Erscheinung:<br />
Baby. Aus welchem Bund dieser zitronenpressenbewehrte, Kette rauchende und vulgäre<br />
Sprüche klopfende Pfadfinder entsprungen war, erfuhren wir nie. Fakt war aber, dass sich Kuba<br />
und Baby prächtig verstanden und dass Baby in atemberaubend kurzer Zeit eine ansehnliche<br />
Meute aufbaute, etwas, was uns bisher noch gefehlt hatte.<br />
Trotzdem war das Sommerlager unter ihrer gemeinsamen Regie im Siebertal 1986 eine ganz große<br />
Pleite. Wieder waren die Oldies nur dort anzutreffen, wo es auch Kümmerling und Bier gab<br />
und wieder hatten wir eigentlich kein Programm für zwei Wochen Lager. Außerdem hatten nach<br />
kurzer Zeit wieder zahlreiche Teilnehmer eine Magenverstimmung.<br />
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