Stammeschronik - Stamm Voortrekker

nur entstehen, wenn man voneinander weiß,
wenn man sich versteht. damals waren wir
kameraden.
wir standen fast allein. wir brauchten
kontakt – und fanden ihn. wir trafen
andere gruppen. wir waren jungland-bund 4 ,
bündische freischar – wir wurden bund
freier pfadfinder. wißt ihr noch, wie
wir ins erste pfingstlager auf den morlberg
zogen? wir kannten noch keine routine.
unser leben nahm formen an. wir wurden
bund deutscher pfadfinder. der reiz des
neuen wurde abgelöst vom begreifen einer
aufgabe. aus dem haufen wurde ein stamm.
wir freuten uns, daß wir viele wurden im
bund. das system half uns weiter. wir
wurden pfadfinder, trieben scouting for
boys. sag nicht, es sei eine schlechte
zeit gewesen. die großfahrten begannen,
durch ganz deutschland, nach österreich,
der schweiz – nach frankreich. wir bekamen
ein eigenes gesicht, sangen – wurden
bekannt in der landesmark, wir nannten
uns „voortrekker“ und wollten es
sein.
und doch waren wir noch keine gruppe!
es gibt viele möglichkeiten. wir haben
viele wege erprobt. alles ist gut, was
aus eigenem geboren wird, das keine
schablone kennt. es hilft nichts, wenn
du einfach hinnimmst, was dir vorgesetzt
wird. nicht im bund und nicht im leben.
selbst wahrheiten verlieren ihre kraft,
wenn du sie gedankenlos übernimmst.
es kommt die zeit, wo dich zweifel bedrängen
an der richtigkeit überlieferter
weisheit. wo du endlich versuchst, eigenes
zu schaffen. erst hier entsteht die
gruppe – im gemeinsamen bemühen. jetzt
erst kann auch eine größere gemeinschaft
wachsen: der bund – bisher war es ein
verein.
4
Braunschweig gehörte zur englischen Besatzungszone – die Gründung von Pfadfindergruppen war wohl aus
Angst vor „getarnten“ Nachfolgegruppen der Hitlerjungend lange verboten – siehe Geschichtswerkstatt des
BDP, Jugendarchiv Burg Ludwigstein.
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