Stammeschronik - Stamm Voortrekker
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Der Zettel verrät auch, dass die Kommunikation damals nicht per Mail und Internet erfolgte,<br />
sondern per Post. Das weist darauf hin, dass die Treffen nicht regelmäßig stattfanden. Den<br />
Jungrovern lag nicht so sehr viel an Planung und Terminen. Deshalb war der Nachrichtenversand<br />
per Briefpost gelegentlich notwendig.<br />
Häufig trafen sich einige Jungrover auch ganz spontan, etwa um zu dritt oder viert eine Portion<br />
Fritten zu essen oder ein Bier zu trinken. Die Zahlenangaben sind wörtlich zu nehmen. An<br />
Geld mangelte es allen. Eine der Grundideen bestand darin, in eine Kneipe zu gehen, alle<br />
Münzen auf den Tisch zu werfen und zu sehen, was an Bier dabei heraus kam. Einige Münzen<br />
mussten übrig bleiben, damit Hans Haubold an einem Groschenautomaten vom Typ Rotamint<br />
mit drei drehenden Scheiben spielen konnte. Kamen die erste beiden Scheiben ohne Chance<br />
auf einen Gewinn zum Stillstand, konnte Hans mit seinem schnellen Auge und seinem schnellen<br />
Finger zumindest den Einsatz-Groschen wieder fixieren, so dass der Einsatz für das nächste<br />
Spiel „gerettet“ war. Bis Hans schließlich die nächste Runde Bier oder Fritten erspielt hatte,<br />
konnten ein, zwei Stunden vergehen.<br />
Jungrover: Fester Kern mit Peripherie<br />
Es war gar nichts so ganz klar, wer eigentlich alles zu den Jungrovern gehörte. Es gab einen<br />
relativ festen Kern: Jochen Sperber als den hauptsächlichen Organisator, der 1963 20 Jahre alt<br />
war. Dann gab es noch Hans „Puler“<br />
Haubold, Hans „Pinkepank“ Jahn, Peter<br />
0„Ali“ Kleffel, Andreas Jensen, Peter<br />
Besgen, Rolf Kappler, Detlev Michaelsen,<br />
Peter „Hasko“ Wolf. Offenbar gab<br />
es noch eine Hans-Jürgen Herzie oder so.<br />
Aber wer war das eigentlich? 1963 war er<br />
irgendwie dabei, aber dann verlieren sich<br />
seine Spuren.<br />
Peter „HaPe“ Gringel stieß auch gelegentlich<br />
dazu. Er wollte kein reguläres<br />
Mitglied sein, kein reguläres Treffen besuchen<br />
und überhaupt nichts Reguläres<br />
tun. Diese Einstellung ist ihm wohl bis heute geblieben, aber in seinem Leben hat sicher sehr<br />
viel regelmäßig machen müssen. Er besaß einen Motorroller, eine Maicoletta, 115 km/h<br />
schnell in der Spitze, und konnte gelegentlich den Rover-Bus oder das Auto seines Vaters<br />
benutzen. Er wohnte ebenso wie Jochen Sperber in demselben Haus in der Mühlenpfordtstraße.<br />
Gelegentlich war auch Doris Meyer dabei, die bei den Pfadfindern eine Gruppe Wölflinge<br />
leitete. Helmut Woehlbier, ein Freund und Schulkamerad von Jochen Sperber, tauchte immer<br />
dann auf, wenn für eine Riesenparty die Technik für die Musik installiert werden musste. Er<br />
besaß ein Tonbandgerät und eine mobile Lautsprecheranlage.<br />
Einige Jungrover gingen zum Gymnasium aber keineswegs alle, und nicht alle hatten es immer<br />
so ganz leicht. Die schulische oder berufliche Ausbildung spielte für den Zusammenhalt<br />
keine Rolle. Drei Personen seien hier aufgeführt:<br />
Andreas Jensen war 1956 im Alter von 12 Jahren als Auslandsdeutscher aus Polen gekommen<br />
und hatte anfangs erhebliche Anpassungsprobleme, wie man sich denken kann. Bei den Pfad-<br />
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