Stammeschronik - Stamm Voortrekker
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findern fühlte er sich schließlich sehr wohl und auch schulisch kam er gut voran und machte<br />
sein Abitur. Er studierte anschließend in Marburg/Lahn.<br />
Rolf Kappler war niemals zuvor Pfadfinder gewesen. Die Jungrover haben ihm wohl in einer<br />
Kneipe aufgegabelt und ihn sozusagen adoptiert. Er war Goldschmied, beheimatet in Pforzheim,<br />
arbeitete in Wolfenbüttel und war der Älteste überhaupt. Mit 23 Jahren erhielt er noch<br />
sein Pfadfinderhalstuch. Er heiratete sein „Bienchen“ in Wolfenbüttel und zog dann wieder<br />
nach Pforzheim.<br />
Peter „Ali“<br />
Kleffel wohnte im Norden Braunschweigs. Er absolvierte die<br />
Volksschule und begann eine Lehre als Autoelektriker. Nach dieser Lehre arbeitete er zwei<br />
oder sogar drei Jahren gleichzeitig, um sich einen Traum zu erfüllen: einen Porsche. Die anderen<br />
Jungrover haben diesen Wunsch nie ganz verstanden. Eines Tages kam er auf Idee,<br />
wieder zur Schule zu gehen. Er wohnte sehr beengt mit seinem Bruder in einem Zimmer. Er<br />
kaufte einen Schreibtisch für 20 DM. Die Betten der beiden Brüder wurden übereinander gestellt,<br />
so dass Platz für die Schreibtisch war. Jungrover und Freunde sollten ihm beibringen,<br />
was er sprachlich, mathematisch oder zeichnerisch so brauchte. Er ging in Braunschweig wieder<br />
zur Schule, jedoch zunächst ohne Erfolg. In Berlin lief es für ihn weit besser, nicht zuletzt,<br />
weil ihn ein weibliches Wesen unterstützte: seine Frau. Er wurde Ingenieur und hat heute eine<br />
Autowerkstatt in Berlin. Seinen Traum von einem Porsche hat er verwirklicht.<br />
Ali aus der Lincolnsiedlung<br />
Ich war vielleicht zehn Jahre alt, als ich zu den Pfadfindern kam. Ein gewisser Junge namens<br />
Erdmann keilte mich. Da begann meine Zeit im Trupp der Geusen , Truppführer war Helmut<br />
Hörnig, unser Heim hatten wir in dem ehemaligen Trafohäuschen in Veltenhof. Das Haus gibt<br />
es immer noch, das war ziemlich kalt, einen Ofen durften wir wohl nicht hineinbauen.<br />
Und dann, ja und dann. Es gab zwei Sippen, ein Sippenführer war Ole und ich war in dieser<br />
Sippe. Das muß Mitte der 50er Jahre gewesen sein.<br />
Großfahrt in der Rhön, in die Nähe des Dorfes Steinwand, Peter Kraftczyk hat sich den Arm<br />
gebrochen, so ist aus der Wanderung durch die Rhön nichts geworden, da mußten wir drei<br />
vier Wochen Lager machen. Ich erinnere mich an das Winterlager im Odertal in Harz. Drei<br />
oder vier Wochen hausten wir in einer Waldarbeiterköthe, jeden Morgen waschen war Pflicht,<br />
Zähneputzen mit der aus Holz selbstangefertigten Zahnbürste, Tag und Nacht brannte das<br />
Feuer, Nachtwanderung zum Wurmberg, nach St. Andreasberg zum Einkaufen – morgens<br />
losgehen und abends wiederkommen - und was man so im Winterlager machte. Holz holen,<br />
hacken usw. Ich stand das erste mal auf Skiern.<br />
Wie das bei Pfadfindern so ist, erst bekommt man etwas und muß dann später Verantwortung<br />
übernehmen. Ich gründete die Sippe Steinadler. Peter hatte die Sippe Roter Milan. Eine Großfahrt<br />
ging mit dem Fahrrad in Richtung Ost- und Nordsee. Wir kamen auch nach Kiel und<br />
durften und das Segelschulschiff die Georg Fock ansehen, die lag an der Tirpitzmole. Das war<br />
noch die Alte. Dann durften wir von der Bundesmarine eines der zwei U-Boote ansehen. Es<br />
gab zu der Zeit in ganz Deutschland nur zwei, Alliiertes Kontrollrecht. Anschließend wurden<br />
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