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Stammeschronik - Stamm Voortrekker

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Ich glaube, eine echte Freundschaft und mehr, eine Gemeinschaft, wird sich durch derartige<br />

Geschehnisse nicht zersprengen lassen, sondern sie wird dadurch noch mehr gefestigt.<br />

(Hans „Puler“ Haubold, Juni 1962)<br />

Wir legten zwar eine größere Pause ein, jedoch nur eine. Danach trafen wir uns zwar nicht<br />

mehr regelmäßig, waren auch etwas weniger, aber wir halten untereinander auch weiterhin<br />

zusammen. – Unsere Abende wurden etwas freier; man fühlte sich nicht zu irgendetwas verpflichtet.<br />

Nachdem die wichtigsten Angelegenheiten besprochen waren, gingen wir meistens<br />

zum gemütlichen Teil über: sprich: Skat spielen order pokern.<br />

Natürlich kann ein Jungroverkreis nicht nur vom Skatspielen existieren, aber so ist es ja bei<br />

uns wieder nicht. Wir haben unser gemeinsames Programm wie gemeinsame Fahrten, Theater,<br />

Kino, Photographie, Zeitungsdruck. ... (Detlev Michaelsen, Februar 1963)<br />

Einladung zum Roverball<br />

In die Disco ging damals niemand. Eine Disco gab es nämlich nicht. Anfang der 60er Jahre<br />

konnte man am Sonntagnachmittag zum Tanztee einer Tanzschule gehen, eine Klassenféte in<br />

der Schule oder einem Lokal organisieren oder einen „Hausball“ veranstalten. Eine solcher<br />

„Hausball“ fand gewöhnlich im Keller eines Privathauses statt. Die Musik war heiß bis kuschelig,<br />

die körperliche Nähe eng bis küss mich. Es wurde auch Alkohol getrunken, gewöhnlich<br />

Bier, aber Komasaufen war nicht angesagt.<br />

Auch bei H.P.Gringel und bei mir, Jochen Sperber, fanden mitunter solche Hausféten statt.<br />

Gewöhnlich war es ein überschaubarer Kreis von Eingeladenen. Fremde waren nicht zugelassen.<br />

Der erlesene Kreis der Gäste erhielt eine Einladung. Es sollte nicht irgendein Wisch Papier<br />

sein, sondern etwas Stilvolles, vielleicht sogar Ungewöhnliches. Vor allem weibliche<br />

Wesen sollten beeindruckt werden. Da gab schon mal eine Einladung in der Aufmachung<br />

einer Cocktail-Karte (und später auf der Féte Cocktails), oder ein täuschend echtes Telegramm.<br />

H.P. Gringel kam eines Tages sogar auf die Idee, Einladungen in Messing zu hauen.<br />

Als der Jungroverkreis auf die Idee kam, einen Roverball zu veranstalten, ging es auch hier<br />

darum, den gewünschten Eindruck zu hinterlassen. Schließlich sollte der Ball kein Flop werden.<br />

Die selbstgesteckten Ansprüche waren hoch. Die Gäste sollten im Anzug und Schlips<br />

bzw. im Ballkleid erscheinen. Als Örtlichkeit wurde ein Seitengebäude des historischen Gebäudes<br />

Salve Hospes mit Hilfe der Volkshochschule aufgetan. Zum Ball gab es eine Zeitung,<br />

die von Peter Besgen „schwarz“ bei seinem Arbeitgeber im exklusiven Rotaprint-Verfahren<br />

gedruckt wurde. (Kopierer gab es damals noch nicht.) Die Überstunden ließ er sich bezahlen.<br />

Für den Ball wurde das Motto „kriese der kunnst“ gewählt. Es gab Gedichte und eine Gemäldeproduktion<br />

mit einer großen Farbschmiererei. Helmut Woehlbier, kein Jungrover, aber gelegentlich<br />

assoziiert, sorgte mit Supertechnik und Musik für die Stimmung.<br />

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