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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

Bypass-Vorrichtungen zum Schutz juveniler Salmoniden sind seit den 1970er Jahren im Einsatz.<br />

Wesentliche Änderungen wurden erst zwischen 1984 und 1986 vorgenommen, als die<br />

Einstiegs-Öffnungen im Dammbalkenschacht auf einen Durchmesser von 30.5 cm und auch<br />

der Sammelkanal vergrössert wurden. Ausserdem wurden vertikale Stabrechen sowie Rollrechen<br />

installiert und ein Transportkanal gebaut, mit dem Fische vom Bypass-Sammelkanal<br />

zum Auslass geleitet werden (Absolon, Brege et al. 2000).<br />

Die zweite Phase von Veränderungen fand zwischen 1996 und 1998 statt, und diente dazu,<br />

den Anteil adulter Abwanderer zu erhöhen. Innerhalb des Sammelkanals erfolgt der Durchfluss<br />

von nördlicher in südliche Richtung (von Turbineneinheit 16 zu 1) und verläuft in einer<br />

90°-Kurve in westliche Richtung, kurz bevor der Kanal aus dem Maschinenhaus hinaus führt.<br />

Ab dieser Stelle verlief das ursprüngliche Bypass-System für etwa 330 m unterirdisch, bis<br />

zum am Flussufer gelegenen Auslass.<br />

Das neue Bypass-System verläuft über einen Überfallverschluss, welcher das Wasser in ein<br />

erhöhtes Gerinne führt. Dieses führt nach 360 m zu einem ersten Entwässerungselement,<br />

wobei der Durchfluss von etwa 17 m 3 /s auf 0.85 m 3 /s reduziert wird (Absolon, Brege et al.<br />

2000). Der Wechselsprung am ersten Entwässerungselement dient dazu, die Fliessgeschwindigkeit<br />

von 9 m/s auf 1.2 m/s herabzusetzen. Von dort werden die Fische durch ein<br />

300 m langes gewölbtes (Radius von 46 cm) Gerinne zu einem Wechselschütz geleitet, welches<br />

den Durchfluss entweder zum Auslass oder zu einem zweiten Entwässerungselement<br />

leiten kann (Absolon, Brege et al. 2000).<br />

Dem zweiten Entwässerungselement folgt der „wetted separator“, ein Rechen mit Stababständen<br />

von 32 mm. Die Stäbe sind mit Löchern versehen, durch die das Wasser ebenfalls<br />

geleitet wird, um die Stäbe nass zu halten und dadurch eine Art Leitwirkung für die Fische zu<br />

erzeugen, die die Stäbe passieren sollen. Adulte Fische können die Rechen nicht passieren<br />

und werden entweder direkt zum Auslass, oder zu Hälterbecken geleitet. Juvenile, die durch<br />

die Stäbe fallen, werden über ein weiteres Gerinne an PIT-Detektoren vorbei zu einem rotierenden<br />

Verschlusssegment geführt, über das die Juvenile entweder zum Auslass oder <strong>zur</strong><br />

Kontrollstation mit Hälterbecken geleitet werden können (Absolon, Brege et al. 2000).<br />

1999 wurden für die adulten Fische einige Änderungen am Bypass-System vorgenommen.<br />

Änderungen am Auslass-Rohr umfassten ein reduziertes Gefälle durch eine Verlängerung<br />

des Rohres. Ein Betäubungsbecken wurde im Hälterbecken integriert, so dass die Fische<br />

nicht erst mit einem Netz gefangen werden müssen. Auch hier wurde das Gefälle des Auslasses<br />

durch eine Rohrverlängerung reduziert.<br />

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