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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

6.2.5. Abwanderung über alternative Korridore<br />

Wehrüberfall: Wenn der Abfluss den Ausbaudurchfluss des Kraftwerks übersteigt, kann eine<br />

Abwanderung über das Wehr erfolgen. Allerdings findet die Smoltabwanderung überwiegend<br />

bei Abflüssen deutlich unter Mittelwasser statt. Selbst die herbstliche Aalabwanderung<br />

findet, obwohl sie durch steigende Abflüsse ausgelöst wird, häufig bei Abflüssen statt, die<br />

kleiner sind als der Ausbaudurchfluss (Adam et al. 2005).<br />

Gehobene Wehrverschlüsse: Vollständig geöffnete Wehrfelder sind problemlos passierbar,<br />

wenn die Wassertiefe ausreichend gross ist, und keine Störkörper vorhanden sind. Abgesenkte<br />

Wehrverschlüsse erzeugen einen Wehrüberfall, der vor allem von oberflächennah<br />

abwandernden Fischen genutzt werden kann. Das Anheben von Wehrverschlüssen erzeugt<br />

einen Abfluss über einen bodennahen Spalt, der vor allem von sohlnah abwandernden Fischen<br />

genutzt werden kann. Druckdifferenzen bei Stauhöhen kleiner 10 m sind unproblematisch.<br />

Bei Stauhöhen grösser 10 m muss überprüft werden, ob Fischschädigungen auftreten<br />

können, sei es durch zu hohe Fliessgeschwindigkeiten, zu hoher Konzentration an gelöstem<br />

Sauerstoff etc.<br />

„Removable Spillway Weir“ (RSW): Die Smolts im Einzugsgebiet des Columbia River wandern<br />

i. d. R. innerhalb der oberen 3 bis 6 m der Wassersäule (Beeman & Maule 2006). An den<br />

Wasserkraftwerken des Columbia und Snake Rivers müssen die Fische allerdings in Tiefen<br />

von 15 bis 18 m abtauchen, um in die Abwanderkorridore einschwimmen zu können. Hinzu<br />

kommen dort hoher Druckunterschiede und Fliessgeschwindigkeiten. Deshalb wurde der<br />

RSW, ein abklappbarer Wehrrücken entwickelt, über den die Fische in einer Freispiegelströmung<br />

ins Unterwasser abdriften können.<br />

Abbildung 6-9: Drucksegmentschütz ohne und mit RSW.<br />

Der Einstieg erfolgt oberflächennah, unter geringen Druck- und Fliessgeschwindigkeitsänderungen.<br />

Der RSW wurde am Lower Granite Damm (2001), Ice Harbor Damm (2005), McNary<br />

Damm (2007; 2 abklappbare Wehrrücken), Lower Monumental Damm (2008), John Day<br />

Damm (2008; 2 abklappbare Wehrrücken) und Little Goose Damm (2009) eingebaut<br />

(Bonneville Power Administration 2010).<br />

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