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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

Leerschüsse: Neben Einlaufrechen angeordnete Leerschüsse mit überströmtem Verschlussorgan<br />

lassen sich ebenfalls als Bypass einsetzen, ebenso wie oberflächennah angeordnete<br />

Eisschleusen. Unterströmte Schütze lassen sich als Aalbypässe einsetzen (Adam 2000).<br />

Überströmbare Wasserkraftanlagen: Bei Kraftwerken mit einer über dem Krafthaus aufgesetzten<br />

Stauklappe, die bei Hochwasser gelegt werden kann, um zusätzlichen Abflussquerschnitt<br />

zu schaffen, kann die Stauklappe als Bypass genutzt werden. Für eine bessere Auffindbarkeit<br />

sollte die Bypassöffnung möglichst nahe am Rechen der Kraftwerksanlage angeordnet<br />

sein. Für die Funktionsfähigkeit gelten die gleichen Anforderungen wie für die Gestaltung<br />

oberflächennaher Bypasseinrichtungen. Die Fische müssen auch den Abschnitt hinter<br />

der Klappe ungehindert passieren können.<br />

Fischaufstiegsanlagen: Es wurde bereits von Abwanderungen über Fischtreppen berichtet,<br />

die eigentlich dem Aufstieg dienen, berichtet (Rathcke 1997, u.a.). Die Auffindbarkeit des<br />

Einlaufs von Fischaufstiegsanlagen im Oberwasser ist jedoch eingeschränkt, vor allem lassen<br />

sich die Anforderungen an eine optimale Positionierung in der Regel nicht vereinbaren. Daher<br />

sind Fischaufstiegsanlagen nicht als effektive Abstiegshilfen einsetzbar (DVWK 1996).<br />

Schiffsschleusen: Mit einer Abwanderung über die Schleuse ist nur zu rechnen, wenn sie<br />

sowohl in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk gelegen ist, als auch mit einem nennenswerten<br />

Teil des Gesamtabflusses dotiert wird (Jolimaitre 1992, Arbeitsgemeinschaft der Gewässersanierung<br />

1998).<br />

6.2.6. Verbesserungsmöglichkeiten der Anlagen<br />

Überlauf-Management<br />

Erhöhter Überfall führt in der Regel auch zu einer grösseren Anzahl absteigender Fische. Da<br />

Fische je nach Art und Entwicklungsstadium über die ganze Tiefe der Wassersäule abwandern,<br />

sollte darauf geachtet werden, dass allen Fischarten diese Möglichkeit gegeben wird.<br />

Grosse Überfallhöhen (13 m und höher) sollten durch bauliche <strong>Massnahmen</strong> angepasst<br />

werden. Spülauslässe für Eis und Treibgut können effizient (Anteil von passierenden Fischen)<br />

und effektiv (Fisch pro Wasservolumen) für den Fischabstieg genutzt werden. Bei<br />

Versuchen am Bonneville Kraftwerk (Columbia River) verdoppelte sich der Anteil von Fischen,<br />

welche nicht durch Turbinen abwanderten, wenn die Spülauslässe geöffnet waren<br />

(Taft 1986). Verglichen <strong>zur</strong> Turbinenpassage (5 - 15% Mortalität) ist der Abstieg via Wehrüberfall<br />

(0 - 2% Mortalität) schonender und sicherer (Coutant & Whitney 2000; Odeh & Orvis<br />

1998).<br />

Fischschonendes Anlagenmanagement und Betriebseinschränkung zu Wanderzeiten<br />

Der Kraftwerksbetrieb sollte soweit möglich auf das natürliche Verhalten von Fischarten und<br />

ihrer Lebensstadien abgestimmt werden, um Schädigungen und Mortalitäten zu reduzieren<br />

(Coutant & Whitney 2000). Hierzu gehören beispielsweise ein reduzierter Wasserdurchsatz,<br />

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