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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

9.8. Exploits River<br />

Der Exploits River ist mit 322 km der längste Fluss der vor der kanadischen Atlantikküste<br />

liegenden Insel Neufundland. Er fliesst durch den zentralen Teil der Insel und entwässert ein<br />

Gebiet von etwa 11.200 km². Der mittlere jährliche Abfluss beträgt 270 m³/s.<br />

9.8.1. Grand Falls-Windsor Hydroelectric Project – Exploits River - Neufundland<br />

Anlagenübersicht<br />

Das Kraftwerk wurde um 1900 von der Abitibi Consolidated Company of Canada (ACCC) errichtet<br />

und diente ursprünglich der Energieversorgung einer Papierfabrik in Grand Falls-<br />

Windsor.Die Wasserkraftanlage verfügt seit 1996 über einen Triebwasserkanal, der 450 m<br />

lang, 40 m breit und im Mittel 6 m tief ist. Die Fliessgeschwindigkeit im Kanal beträgt zwischen<br />

0.7 und 0.8 m/s und der Abfluss liegt zwischen 224 und 256 m 3 /s. Der Triebwasserkanal<br />

ist durch eine Walzbeton Staumauer vom Exploits River abgetrennt. Am Ende des Kanals<br />

führen zwei eingetauchte Einlaufschütze zu 5 Francis Turbinen mit einer installierten Leistung<br />

von 45 MW (Scruton et al. 2003). In den Jahren 2002 bis 2003 wurde zusätzliche Erzeugungskapazität<br />

von 30 MW in Form einer weiteren Francis Turbine (Beeton unit) installiert.<br />

Im Zuge des Ausbaus wurden auch Veränderungen der Dimensionierungen und Ausrichtungen<br />

im Unterwasser vorgenommen (Scruton et al. 2008).<br />

Fischschutz und Fischabstieg<br />

Schutzmassnahmen für den Fischabstieg bestehen in Form <strong>eines</strong> schwimmenden Louvers<br />

und <strong>eines</strong> Bypasses (Scruton et al. 2008). Der Louver soll sowohl Lachssmolts als auch Kelts<br />

in den Bypass leiten. Bei dem Louver in Grand Falls-Windsor handelt es sich mit 187 m um<br />

eine der längsten Vorrichtungen weltweit (Scruton et al. 2003). Die Louverachse ist mit einem<br />

Winkel von 18° <strong>zur</strong> Hauptströmung ausgerichtet. Der Abstand zwischen den Lamellen<br />

beträgt 50 mm. Die Eintauchtiefe beträgt innerhalb der ersten 150 m des Louvers 2 m.<br />

Über die letzten 20 m ist er durchgehend bis <strong>zur</strong> Gewässersohle ausgeführt. Der Louver ist<br />

derart konzipiert, dass er in den Zeiträumen, in denen keine Abwanderung stattfindet, entfernt<br />

werden kann (Fish Passage and Protection Manual 2002).<br />

Die Bypassöffnung ist 1 m breit und 1.5 m tief. Der Bypass hat eine Länge von 26.5 m und ist<br />

mit einer 12.6 m langen Wedge-Wire-Screen-Entwässerungsvorrichtung ausgestattet, die zu<br />

einem 2.5 m langen Zähltisch führt, wo die Lachssmolts untersucht und gezählt werden<br />

können, bevor sie wieder in den Fluss <strong>zur</strong>ück geführt werden.<br />

Am Ende des Bypasses erfolgt der Auslass ins Unterwasser via einer etwa 18 m über einem<br />

Tauchbecken (9 m tief) angeordneten Überfallrinne (Scruton et al. 2003).<br />

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