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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren, wie Trübungsverhältnisse, Strömungsverteilung, Abwandertiefe<br />

und Anströmgeschwindigkeit, die die Wirksamkeit beeinflussen (Adam et al. 2005).<br />

Akustische Scheuchanlagen<br />

Mittels unter Wasser installierter Schallquellen werden Geräusche bestimmter Frequenzen<br />

und Amplituden erzeugt. Diese sollen eine Scheuchwirkung auf Fische ausüben. Lautaktivitäten<br />

unter Fischen dienen der innerartlichen Kommunikation und dem Erkennen von Gefahren.<br />

Fische sind jedoch nicht in der Lage, Schallquellen exakt zu orten. Fische, bei denen die<br />

Schwimmblase über kleine Knöchelchen (Weber´scher Apparat) mit dem Innenohr verbunden<br />

ist, hören besonders gut, so z. B. Cypriniden und Siluriden. Arten ohne Schwimmblase,<br />

in der Regel bodenorientierte Arten wie z. B. die Groppe, verfügen nur über eine sehr geringe<br />

Wahrnehmungsfähigkeit für Schall.<br />

Der Sound Projector Array (SPA) erzeugt mittels einer Reihe von Unterwasserlautsprechern<br />

ein diffuses Schallfeld mit Frequenzen zwischen 20 und 500 Hz. Der Bio-Acoustic Fish Fence<br />

(BAFF) nutzt ebenfalls Frequenzen zwischen 20 und 500 Hz. Diese werden aber zusätzlich<br />

mit einem Luftblasenschirm kombiniert, die eine räumlich eingegrenzte Schallmauer schaffen<br />

soll (Adam et al. 2005).<br />

Luftblasenvorhänge<br />

Der Luftblasenvorhang soll visuell und/oder durch Berührung durch den Fisch wahrgenommen<br />

werden und eine Meidereaktion bewirken. An der Gewässersohle wird eine Rohrleitung<br />

mit Ausströmdüsen installiert, aus denen Druckluft aufsteigt. An zahlreichen Kraftwerken<br />

in den USA wurden Luftblasenvorhänge aufgrund mangelnder Effizienz wieder entfernt<br />

(Taft, 1986). In verschiedenen Untersuchungen wurde nach einer anfänglichen Scheuchreaktion<br />

eine sehr schnelle Gewöhnung der Fische beobachtet, die den Luftblasenvorhang<br />

dann einfach durchschwammen (Hadderingh et al. 1988, Adam et al. 1999).<br />

Wasserstrahlvorhänge<br />

Aus einem Wasserstrahlvorhang treten durch kleine Öffnungen <strong>eines</strong> unter Druck stehenden<br />

Rohrsystems parallel verlaufende Wasserstrahlen aus. Diese verursachen starke Strömungen<br />

oder Turbulenzen, die bei den Fischen eine Scheuchreaktion hervorrufen sollen.<br />

Düsen neigen leicht <strong>zur</strong> Verstopfung, daher ist der Wartungsaufwand sehr gross. Mit 50 l/s<br />

je m² Vorhangfläche sind auch der Energie- und Wasserverbrauch enorm gross. Deshalb<br />

wurde Diese Verhaltensbarriere erzielte lediglich im Modellgerinne gute Ergebnisse (Ableitung<br />

75% der Fische). Für den Einsatz in der Praxis wurde sie als unbrauchbar eingestuft<br />

(Taft, 1986).<br />

Elektrische Scheuchanlagen<br />

Mittels Elektroden können im Gewässer elektrische Felder aufgebaut werden. Dabei können<br />

die Elektroden entweder mit Gleich- oder Impulsstrom beaufschlagt werden. Die Wirksam-<br />

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