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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

Das alte und neue Bypass-System im Vergleich:<br />

Einstiegsöffnungen im Dammbalkenschacht: Der Durchmesser der Einstiegs-Öffnung wurde<br />

von 0.25 auf 0.30 m vergrössert, um Treibgut effektiver ableiten zu können, und das Risiko<br />

für Verklausung und Fischschäden während der Passage zu reduzieren.<br />

Sammelkanal des Maschinenhauses: Der ursprüngliche Kanal war 2.7 m breit, 2.4 m tief sowie<br />

244 m lang und hatte ein Gefälle von 0.76%. Der neue Kanal hat das gleiche Gefälle und<br />

Dimensionierung im nördlichen Teil, aber das südliche Ende wurde über 141 m verengt und<br />

ausgefüllt, um Bereiche mit langsamen Fliessgeschwindigkeiten zu beseitigen, in denen sich<br />

Fische sammeln könnten. Ausserdem waren zusätzliche 1.71 m 3 /s Durchfluss nötig, um eine<br />

Mindestfliessgeschwindigkeit von 0.61 m/s zu gewährleisten.<br />

Veränderte Entwässerungsstrukturen: Um den Durchfluss im Bypass gering zu halten, wird<br />

dort mit Hilfe von Rechenvorrichtungen entwässert. Der ursprüngliche Rechen war ein 15.5<br />

m langer, geneigter Rechen aus Drahtgewebe, mit einer maximalen Maschenweite von 6.4<br />

mm. Die Anströmgeschwindigkeit betrug zwischen 0.11 und 0.15 m/s. Der alte Rechen wurde<br />

durch zwei 24.4 m lange, 4.1 m tiefe vertikale Wedge-Wire-Screen-Rechen ersetzt. Die<br />

Rechen sind V-förmig angeordnet und führen zum Eintritt in das Transportrohr. Die maximale<br />

Anströmgeschwindigkeit beträgt 0.12 m/s.<br />

Maximaler Gradient der Fliessgeschwindigkeit: Die ursprüngliche Entwässerungsstruktur<br />

hatte einen ungleichförmigen Fliessgeschwindigkeitsgradienten, der zu schwankenden<br />

Durchflüssen im Transportrohr führte. Die Fläche der Rechen sowie die V-förmige Anordnung<br />

wurden gewählt, um einen gleichmässigen Gradienten der Beschleunigung von 0.1<br />

m/s·m zu erzielen.<br />

Paralleler Anteil der Fliessgeschwindigkeit entlang der Rechen: Der parallel <strong>zur</strong> Rechenoberfläche<br />

verlaufende Anteil der Fliessgeschwindigkeit variierte zwischen 0.8 und 1.2 m/s. An<br />

der neuen Rechenanordnung nimmt sie entlang der Struktur von 0.9 m/s am Eingang allmählich<br />

bis zu 1.5 m/s am Einlauf ins Transportrohr zu. Dadurch soll verhindert werden,<br />

dass Juvenile vor plötzlichen Schwankungen der Fliessgeschwindigkeit <strong>zur</strong>ückschrecken.<br />

Transportgerinne: Im ursprünglichen Bypass-System wurde ein Druckrohr mit 0.9 m Durchmesser<br />

verwendet, um Treibgut und Fische zu befördern. Das Rohr verlief über 287 m unterirdisch,<br />

war nicht zugänglich und enthielt mehrere 90°-Wendungen. Die Fliessgeschwindigkeit<br />

im Rohr betrug im Mittel 6.0 m/s, konnte aber je nach oberwasserseitigem Wasserstand<br />

deutlich höher oder niedriger sein.<br />

Im neuen Bypass-System wird ein druckloses, Rohr mit einem Durchmesser von 1.2 m und<br />

aus Polyethylen hoher Dichte verwendet. Das Rohr verläuft über 3.7 km unterirdisch. Der<br />

Wasserstand im Rohr wird bei 0.6 m gehalten, so dass die Verhältnisse denen <strong>eines</strong> offenen<br />

Gerinnes entsprechen. Die Fliessgeschwindigkeit im Rohr beträgt im Mittel 1.5 m/s, Zugang<br />

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