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Massnahmen zur Gewährleistung eines schonenden Fischabstiegs ...

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Eawag<br />

Fischabstieg bei grossen Kraftwerken<br />

Popper<br />

Es handelt sich dabei um ins Wasser ragende Reaktionszylinder, in denen periodisch ein<br />

Knallgasgemisch gezündet wird. Der erzeugte Knallton soll Fische vertreiben. Der Scheucheffekt<br />

beschränkt sich auf maximale Distanzen von 15 m, die Reaktion der Fische ist ausserdem<br />

artspezifisch. In diversen Untersuchungen, sowohl im Labor als auch im Freiland, konnten<br />

reproduzierbare Meidereaktionen hervorgerufen werden, allerdings gab es auch Studien,<br />

in denen festgestellt wurde, dass Salmoniden von Poppern angezogen werden (Taft<br />

1986). Problematisch ist der starke Verschleiss der Anlagen, vor allem beim Dauerbetrieb an<br />

Wasserkraftanlagen. Dieser kann zu sehr hohen Wartungskosten führen (Christie 1990).<br />

6.2.3. Andere Lösungsansätze<br />

Fischsammelsysteme<br />

Es handelt sich hierbei um Anlagen, die Fische mechanisch aus gefährlichen Bereichen entfernen<br />

und zu Einrichtungen wie Bypässen oder Sammelbehältern transportieren.<br />

Es werden z. B. Fischpumpen eingesetzt, wobei nur Pumpentypen eingesetzt werden können,<br />

die Fische nicht oder nur in geringem Umfang verletzen. Hierzu zählen Strahlpumpen,<br />

Luft-Hebe-Anlagen, Schrauben-Zentrifugalpumpen sowie Schneckenpumpen.<br />

Adam et al. (1999) haben die Wirkung von Grundschwellen untersucht. Sie halten abwandernde<br />

Aale nur dann auf, wenn sich die Fische bodennah bewegen. Es existieren allerdings<br />

Hinweise dafür, dass über grössere Entfernungen abwandernde Aale sich eher in mittleren<br />

oder gar oberflächennahen Wasserschichten bewegen, um den Kontakt mit Wanderhindernissen<br />

auf der Gewässersohle zu vermeiden. Lachssmolts waren jederzeit in der Lage, ein<br />

sohlennahes Wanderhindernis zu überwinden. Grundschwellen scheinen demnach nicht<br />

geeignet zu sein, abwandernde Aale oder Lachse aufzuhalten oder gar im Sinne <strong>eines</strong> Leitsystems<br />

einem Bypass zuzuleiten.<br />

Fischtransportsysteme<br />

Bei diesem Ansatz werden abwandernde Fische am Wanderhindernis gefangen und flussabwärts<br />

transportiert, möglichst so weit, bis eine ungefährdete Abwanderung gewährleistet<br />

ist. Dieses Vorgehen eignet sich vor allem in mehrfach gestauten Flüssen. Der Transport erfolgt<br />

entweder mit Tanklastwagen oder Schiff. Beim Lastwagentransport fehlt den Fischen<br />

die Prägung auf den flussabwärts verlaufenden Geruchsgradienten. Beim Transport mit dem<br />

Schiff wird das Transportwasser kontinuierlich gegen Flusswasser ausgetauscht, so dass der<br />

Geruchsgradient wahrgenommen werden kann.<br />

Untersuchungen am Columbia River haben gezeigt, dass die Rückkehrfähigkeit nicht beeinträchtigt<br />

wird. Transport wirkt sich vor allem auch dann positiv aus, wenn im Fluss ungünstige<br />

Lebensbedingungen herrschen (Ebel 1980).<br />

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