26.12.2013 Aufrufe

Zensursula und negative Verantwortungsattribution - Netzpolitik

Zensursula und negative Verantwortungsattribution - Netzpolitik

Zensursula und negative Verantwortungsattribution - Netzpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Das Mitmachmedium Internet<br />

„Mitmachmedium“ 41 . Als Oberkategorie gilt der Begriff „Web 2.0“, welcher<br />

maßgeblich vom Softwareentwickler <strong>und</strong> Verleger Tim O’Reilly geprägt wurde.<br />

Der im Namen implizierte Versionssprung auf „2.0“ verdeutlicht die<br />

Anerkennung, dass sich das Internet (mit immer noch denselben Mechanismen)<br />

weiterentwickelt hat. Mit „Web 2.0“ sind in erster Linie alle Anwendungen <strong>und</strong><br />

Dienste gemeint, die mit dem World Wide Web 42 als technische Gr<strong>und</strong>lage<br />

„Programme <strong>und</strong> die benutzergenerierten Inhalte zur Verfügung“ 43 stellen. Der<br />

implizierte, aber nie so verwendete Begriff „Web 1.0“ ist Synonym für das<br />

Internet als ein einfacher Informationslieferant, der wenig Wert auf<br />

Nutzerinteraktionen legte. Der Fokus beim Web 2.0 liegt hingegen auf dem<br />

user-generated-content, den benutzergenerierten Inhalten. Prominentestes<br />

Beispiel ist das weltweite Wissensportal Wikipedia, welches kollaborativ Wissen<br />

sammelt <strong>und</strong> aufbereitet. Bruns 44 bezeichnet die Art <strong>und</strong> Weise der Partizipation<br />

auf solchen Portalen als „produsage“ oder im Deutschen „Produtzung“.<br />

Produktion <strong>und</strong> Nutzung (=Produtzung) von Inhalten des Dienstes oder der<br />

Anwendung gehen Hand in Hand, das dahinterstehende Projekt (Wikipedia)<br />

oder Unternehmen (z.B. dem Fotodienst flickr) stellt lediglich die technische<br />

Plattform zur Verfügung. Eine weitere Kategorie, die dem Web 2.0 zugeordnet<br />

ist, lautet „Software as a Service“ (SaaS), das insbesondere im Business-<br />

Bereich die Verlagerung von Diensten <strong>und</strong> Anwendungen ins World Wide Web<br />

meint <strong>und</strong> keine sozialen Funktionen enthält.<br />

Social Media als Teil des „Web 2.0“ unterscheidet sich vor allem in der<br />

Fokussierung auf „diejenigen onlinebasierten Anwendungen […], die das<br />

Informations-, Identitäts- <strong>und</strong> Beziehungsmanagement in den<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

Mark Dang-Anh, /Jessica Einspänner/Caja Thimm, 2012: Mediatisierung <strong>und</strong> Medialität<br />

in Social Media: Das Diskurssystem „Twitter“. In: Konstanze Marx/Monika Schwarz-<br />

Friesel (Hrsg.): Sprache <strong>und</strong> Kommunikation im technischen Zeitalter. Wieviel Technik<br />

(v)erträgt unsere Gesellschaft?. Berlin. (im Erscheinen): 266.<br />

Das World Wide Web (WWW) ist der Teil des Internets, der elektronische Hypertext-<br />

Dokumente bereithält. Weitere Dienste des Internets sind die E-Mail, Telnet, etc. Im<br />

allgemeinen Sprachgebrauch wird das WWW jedoch mit dem Internet gleichgesetzt.<br />

Mario Anastasiadis/Cajo Thimm, 2011: Social Media - Wandelprozesse sozialer<br />

Kommunikation. In: Mario Anastasiadis/Caja Thimm (Hrsg.): Social Media: Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis digitaler Sozialität. Frankfurt am Main/New York: 9-18, hier 11.<br />

Axel Bruns, 2009: Produtzung: Von medialer zu politischer Partizipation. In: Christoph<br />

Bieber/Martin Eifert/Thomas Groß/Jörn Lamla (Hrsg.): Soziale Netze in der digitalen<br />

Welt: Das Internet zwischen egalitärer Teilhabe <strong>und</strong> ökonomischer Macht. Frankfurt am<br />

Main: 65-68.<br />

12/148

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!