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Zensursula und negative Verantwortungsattribution - Netzpolitik

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8. Fazit<br />

8. Fazit<br />

Soziale Netzwerke haben in den letzten zehn Jahren eine enorme Entwicklung<br />

wiederfahren <strong>und</strong> sich längst als ein ernstzunehmender gesellschaftlicher<br />

Kommunikationskanal etabliert 281 . Mit dem Wandel des Internets zu einem<br />

Mitmachmedium, in dem nutzergenerierte Inhalte in Blogs oder sozialen Netzwerken<br />

nach <strong>und</strong> nach mit massenmedialen Inhalten konkurrieren können, mussten sich<br />

auch politische Akteure auf Veränderungen hinsichtlich Responsivität <strong>und</strong><br />

Mobilisierungspotenzial von online agierenden Akteuren oder Akteursgruppen<br />

einstellen. Insbesondere in kritischen politischen Situationen können Proteststürme in<br />

sozialen Netzwerken eine enorme Wirkung entfachen.<br />

Die vorliegende Arbeit untersuchte den öffentlichen Diskurs über das<br />

Zugangserschwerungsgesetz mit einer Analyse über die Wechselwirkung zwischen<br />

<strong>negative</strong>r <strong>Verantwortungsattribution</strong> <strong>und</strong> politischen Reaktionen am Beispiel der<br />

„<strong>Zensursula</strong>“-Kampagne im sozialen Netzwerk Twitter in den Jahren 2008 bis 2011.<br />

Die zentrale Fragestellung lautete: Inwieweit ist das blame avoidance-Konzept in<br />

Zeiten einer rasant wachsenden Bedeutung von sozialen Netzwerken im<br />

Zusammenhang von <strong>negative</strong>r <strong>Verantwortungsattribution</strong> <strong>und</strong> politischem Handeln<br />

anwendbar? Für die Analyse sollten kommunikative Reaktionen oder politische<br />

Maßnahmen von Ursula von der Leyen sowie von dem von ihr geführten<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Familien, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend identifiziert werden,<br />

die unmittelbar vor oder nach einzelnen Höhepunkten der „<strong>Zensursula</strong>“-Kampagne<br />

auftraten.<br />

Zunächst erfolgte eine systematische Erläuterung <strong>und</strong> Einordnung sozialer<br />

Netzwerke im politischen Raum. Soziale Netzwerke sind „internetbasierte<br />

Plattformen, auf denen sich registrierte User in Form persönlicher Profilseiten selbst<br />

darstellen <strong>und</strong> durch Verknüpfung zu anderen Usern ihr persönliches Netzwerk nach<br />

<strong>und</strong> nach aufbauen <strong>und</strong> abbilden können“. 282 Sie unterstützen ihre Nutzer in seiner<br />

Darstellung nach außen (Identitätsmanagement), dem Herstellen sozialer Kontakte<br />

281<br />

282<br />

Vgl. Jungherr, Andreas, 2009: a.a.O., hier 111.<br />

Ewig, Caterina, 2011: a.a.O., hier 289.<br />

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