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Ebene Keramiksubstrate und neue Montagetechnologien zum ...

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Thesen zur Dissertation<br />

<strong>Ebene</strong> <strong>Keramiksubstrate</strong> <strong>und</strong> <strong>neue</strong> <strong>Montagetechnologien</strong> <strong>zum</strong><br />

Aufbau hybrid-optischer Systeme<br />

vorgelegt von Dipl.-Ing. Erik Beckert<br />

1. Die zunehmende Miniaturisierung optischer Systeme, verb<strong>und</strong>en mit einer steigenden<br />

Funktionalität, die nur mit der Integration optischer <strong>und</strong> nichtoptischer Bauelemente (z.B.<br />

Elektronik, Aktoren) erreicht werden kann, stellt hohe Anforderungen an die Auswahl<br />

geeigneter Systemplattformen, auf denen derartige Systeme dicht gepackt sowie<br />

thermisch <strong>und</strong> langzeitstabil montiert werden können.<br />

2. <strong>Ebene</strong> keramische Substrate aus Al 2 O 3 oder LTCC (Low Temperature Cofired<br />

Ceramics), die bereits zur Herstellung von elektronischen Schaltungsträgern verwendet<br />

werden, bieten sich als Systemplattform an. Die Keramiken besitzen eine sehr gute<br />

Steifigkeit bei einer geringen Dichte, einen niedrigen <strong>und</strong> an Silizium bzw. Glas<br />

angepassten thermischen Ausdehnungskoeffizienten <strong>und</strong> eine in weitem Bereich<br />

wählbare thermische Leitfähigkeit. Dünn- oder Dickschichtverdrahtungen auf den<br />

Substraten stellen in Verbindung mit bestückten Komponenten elektronische<br />

Funktionalität zur Verfügung.<br />

3. Zur Montage optischer Bauelemente auf keramischen Systemplattformen sind geeignete<br />

mechanische Strukturen <strong>zum</strong> Fassen der Bauelemente vorzusehen. Der im Rahmen der<br />

Arbeit entwickelte Ansatz sieht vor, diese Strukturen bereits während des Herstellungsprozesses<br />

unmittelbar in das keramische Substrat zu integrieren. Dazu werden bei<br />

mehrlagigen Substraten vorwiegend die Einzellagen im Grünzustand <strong>und</strong> bei einlagigen<br />

Substraten das fertig gesinterte Substrat mechanisch strukturiert.<br />

4. Die im ebenen Substrat integrierten Strukturen dienen als Auflagekanten <strong>und</strong> –ebenen<br />

zur lateralen <strong>und</strong> als Anschlagkanten, -ecken <strong>und</strong> –ebenen zur axialen Lagebestimmung<br />

der einzelnen Bauelemente bezüglich des parallel <strong>und</strong> nah zur Substratoberfläche<br />

verlaufenden Strahlengangs eines freiraumoptischen Systems.<br />

5. Die einfache <strong>und</strong> kostengünstige Variante der Positionierung optischer Bauelemente,<br />

indem diese gegen die als mechanische Anschläge dienenden Fassungsstrukturen angelegt<br />

werden, ist in der erreichbaren Genauigkeit durch die Fassungs- <strong>und</strong> Bauelementtoleranzen,<br />

die Geometrie der Paarung sowie durch den Positioniervorgang begrenzt.<br />

6. Der Einfluss der Geometrie der Paarung wurde analytisch anhand von<br />

Modellrechnungen charakterisiert. Stark gekrümmte Anschlaggeometrien (R < 5 mm) am<br />

optischen Bauelement verstärken den Einfluss von Fassungs- <strong>und</strong><br />

Bauelementtoleranzen.<br />

7. Bei Mehrlagensubstraten wurden Genauigkeiten der Fassungsstrukturen im Bereich<br />

±30 µm bis ±90 µm, bei Einlagensubstraten im Bereich ±21 µm bis ±27 µm nachgewiesen.<br />

Der Positioniervorgang selbst wurde beispielhaft als ±11 µm genau charakterisiert,<br />

während die Bauelementtoleranzen bei Standardkomponenten bis zu ±25 µm <strong>und</strong><br />

mehr betragen können.<br />

8. Werden höhere Genauigkeiten benötigt, können die optischen Bauelemente in der<br />

Fassungsstruktur justiert werden, <strong>zum</strong> Beispiel bezüglich der optischen Funktion. Ein<br />

geeigneter Fügehilfsstoff (z.B. Klebstoff) überbrückt dann den entstehenden Justierspalt.<br />

Hier wurden erreichbare Justiergenauigkeiten von ±5 µm <strong>und</strong> kleiner nachgewiesen. Die<br />

auf dem Substrat bestückte Elektronik kann dabei die Ansteuerung optoelektronischer<br />

Bauelemente übernehmen <strong>und</strong> die zur Justierung notwendigen Messsignale generieren.<br />

9. Als Fügeverfahren kommen vorwiegend das Kleben <strong>und</strong> in Zukunft auch das Laserstrahllöten<br />

auf dickschichttechnologisch strukturierten Benetzungsflächen des Substrats<br />

<strong>und</strong> metallisierten Oberflächen der optischen Bauelemente <strong>zum</strong> Einsatz.

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