Ebene Keramiksubstrate und neue Montagetechnologien zum ...
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Kapitel 3<br />
b) Fügen mittels Löten<br />
Die nahezu immer vorhandene Metallisierung auf dickschichttechnologisch strukturierten<br />
<strong>Keramiksubstrate</strong>n stellt neben Leiterbahnen auch Benetzungsflächen <strong>zum</strong><br />
Fügen elektronischer Bauelemente mittels Löten zur Verfügung. Dieses Fügeverfahren<br />
ist auch für optoelektronische <strong>und</strong> optische Bauelemente interessant, da es<br />
gegenüber dem Kleben Vorteile bezüglich der zulässigen Einsatztemperatur, Langzeitstabilität,<br />
UV-Beständigkeit aufweist [SCH-03b] <strong>und</strong> einen geringeren Einfluss auf<br />
das Ergebnis von Positionierung bzw. Justierung hat. Darüber hinaus kann das Lot<br />
als Fügemedium auch sehr gut die Funktion der Wärmeleitung übernehmen.<br />
Um das Löten prinzipiell zu ermöglichen, müssen optische Bauelemente an der<br />
Fügestelle selektiv metallisiert werden, was beispielsweise durch Bedampfen oder<br />
Sputtern [MER-01] erfolgt. Während dieser Prozesse müssen die optischen Funktionsflächen<br />
abgedeckt werden, um eine Kontamination zu vermeiden. Als Metallisierung<br />
kann nach [EBE-03] ein gesputtertes Schichtsystem aus Titan als Haftvermittler,<br />
Platin oder Chrom als Diffusionsbarriere <strong>und</strong> Gold als Benetzungsfläche mit<br />
einer Gesamtschichtdicke < 4 µm (Bild 52) genutzt werden.<br />
Bild 52:<br />
Am Umfang metallisierte R<strong>und</strong>optik (links); Metallisierungssystem nach [EBE-03]<br />
mit Lotkugel bzw. Lotschicht (rechts)<br />
Ein wesentlicher Aspekt des Lötens optischer Bauelemente ist die flussmittelfreie<br />
Prozessführung, da sich während des Lötens verdampfende Flussmittelreste auf<br />
optischen Funktionsflächen absetzen <strong>und</strong> diese verschmutzen können. Als flussmittelfrei<br />
prozessierbare Lote nennt die Literatur [SCH-99] vorwiegend die eutektische<br />
Gold-Zinn-Legierung 80Au20Sn mit einer Schmelztemperatur von 280 °C,<br />
aber auch die Zinn-Silber-Legierung 96Sn4Ag mit einer Schmelztemperatur von<br />
221 °C. Um eine Oxidation der Benetzungsflächen auf den Fügepartnern <strong>und</strong> damit<br />
die Notwendigkeit der Anwendung von Flussmittel zu vermeiden, schließen die<br />
<strong>Ebene</strong> <strong>Keramiksubstrate</strong> <strong>und</strong> <strong>neue</strong> <strong>Montagetechnologien</strong> <strong>zum</strong> Aufbau hybrid-optischer Systeme 86