Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
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1 Ausgangslage<br />
Verkehrsunfälle verursachen in der Schweiz jährlich Kosten <strong>von</strong> rund zwei Milliarden Franken und<br />
zwar mit zunehmender Tendenz. So stiegen die Kosten <strong>von</strong> 1‘525 Millionen im Jahr 2000 auf 1‘937<br />
Millionen im Jahr 2007 (bfs 2011). Zur Reduktion der Unfallzahlen und Folgekosten werden unterschiedliche<br />
Massnahmen getroffen, die <strong>von</strong> rechtlichen Regelungen und baulichen Massnahmen über<br />
Ausbildung und technische Entwicklungen bis hin zu kommunikative Massnahmen reichen.<br />
Der <strong>Fonds</strong> <strong>für</strong> Verkehrssicherheit Schweiz (FVS) ist permanent mit mehreren Kommunikationskampagnen<br />
aktiv im Bereich der Unfallprävention engagiert. Diese werden seit 2009 gemäss den<br />
Empfehlungen des Instituts <strong>für</strong> Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich<br />
(IPMZ) geplant und durchgeführt. Dazu gehört jeweils auch eine <strong>Evaluation</strong> der Kampagneneffekte,<br />
die je nach Projekt <strong>von</strong> verschiedenen Instituten durchgeführt wird. Hierdurch ist das Minimalziel,<br />
jede Kampagne einer <strong>Evaluation</strong> zu unterziehen, erfüllt. Durch die Diskontinuität der evaluierenden<br />
Instanz und der damit einhergehenden Unterschiede in den <strong>Evaluation</strong>sinstrumenten lässt man<br />
jedoch die Möglichkeit aus, die verschiedenen Kampagnen untereinander vergleichen zu können.<br />
Dies schränkt die Aussagekraft der einzelnen <strong>Evaluation</strong>en ein und verhindert eine integrierte<br />
Perspektive auf das Thema der Verkehrssicherheit.<br />
1.1 Systematische Kampagnenevaluation<br />
Das Ziel dieses <strong>Evaluation</strong>smanuals besteht darin, die einzelnen <strong>Evaluation</strong>en besser aufeinander<br />
abzustimmen und dadurch einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn zu ermöglichen. Durch die Definition<br />
einheitlicher Antwortskalen und eines Fragenstamms, der in allen <strong>Evaluation</strong>en zum Einsatz<br />
kommt, werden die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>en vergleichbar gemacht. Neben diesen inhaltlichen<br />
Anpassungen sollen auch organisatorische Massnahmen geprüft werden. Durch ein koordiniertes<br />
Vorgehen ist es z.B. möglich, Synergien bei der Feldarbeit verschiedener <strong>Evaluation</strong>en zu nutzen.<br />
Dies kann sowohl zu einer Senkung der Kosten beitragen, wie auch die Datenlage verbessern, in dem<br />
zusätzliche Messzeitpunkte zur Verfügung stehen.<br />
1.2 Rahmenbedingungen<br />
Die zentrale Voraussetzung <strong>für</strong> eine adäquate <strong>Evaluation</strong> ist eine ebensolche Finanzierung. Empfohlen<br />
wird der Einsatz <strong>von</strong> ca. 10% des Kampagnenbudgets <strong>für</strong> die <strong>Evaluation</strong>. Dieser Aufwand lässt sich insofern<br />
begründen, da die <strong>Evaluation</strong> vielfältige Funktionen im Rahmen des gesamten Kampagnenprozesses<br />
übernimmt (Bonfadelli/Friemel 2010: 119). Neben dem naheliegenden Nutzen <strong>für</strong> die Kontrolle<br />
und Verbesserung einer Kampagne bildet die <strong>Evaluation</strong> auch eine Basis <strong>für</strong> die Legitimation der<br />
Kampagne gegenüber Stakeholdern und liefert die Grundlagen <strong>für</strong> langfristige Entwicklung weiterer<br />
Kampagnen (2010: 119). Insbesondere ein Akteur wie der FVS, der sich über einen längeren Zeithorizont<br />
mit Themen der Verkehrssicherheit auseinander setzt, hat grosses Interesse, dem Thema der<br />
Kampagnenevaluation besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.<br />
1.3 Überblick<br />
Das vorliegende <strong>Evaluation</strong>smanual umfasst sowohl allgemeine Grundlagen wie auch sehr konkrete<br />
Beispiele, wie die Kampagnenevaluation <strong>für</strong> den FVS optimiert werden kann. Der erste Teil zu den<br />
Grundlagen der Kampagnenevaluation umfasst Kapitel zu Grundbegriffen (2), Kampagnenorganisation<br />
(3), Erläuterungen zu den verschiedenen Methoden der empirischen Datenerhebung, welche <strong>für</strong> die<br />
November 2013 Seite 11