Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
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Methoden der Datenerhebung<br />
kategorie: sinnvoll – nicht sinnvoll; leicht – schwer) und eine differenzierende Folgefrage (Antwortkategorie:<br />
sehr sinnvoll – überwiegend sinnvoll – einigermassen sinnvoll; etc.) bewährt. Einer besonderen<br />
Bedeutung kommt beim CATI die erste Frage zu. Sie sollte Interesse weckend, kurz und geschlossen<br />
sein, um dem Teilnehmer den Einstieg zu erleichtern (Dillman 1978 zit. in Schnell/Hill/Esser 1999:<br />
347f.).<br />
4.4.2 Beispiel Verhalten Velofahrende<br />
Für die Fragebogenentwicklung zum Thema „Verhalten Velofahrende“ wurde darauf geachtet, dass<br />
alle Fragen in der dritten Person formuliert wurden („Haben Sie…“), da die Teilnehmer in einer Telefonbefragung<br />
den Fragebogen nicht selbst ausfüllen und Formulierungen in der ersten Person („Ich<br />
habe…“) deshalb irritieren können. Eine Ausnahme bildeten die Fragen nach den Persönlichkeitsmerkmalen<br />
(Personal Context), welche, aufgrund der erfolgreichen Validierung durch andere Studien,<br />
in der ersten Person formuliert bzw. im Originalwortlaut übernommen wurden. Um mögliche Irritationen<br />
zu vermeiden, wurde in diesem Fall eine zusätzliche Erläuterung vorgenommen („Jetzt lese<br />
ich Ihnen ein paar Aussagen vor, wo andere Personen über sich gemacht haben. Bitte sagen Sie mir<br />
jeweils, wie sehr die einzelnen Aussagen auch auf Sie zutreffen.“). Ebenso wurden Fragen und Einleitungssätze<br />
der „schweizerdeutschen Grammatik“ angepasst, um den Interviewführern die spontane Übersetzungsleistungen<br />
zu erleichtern. Dies umfasst sowohl die Zeitformen als auch Fälle und die Wortwahl. Likert-<br />
Skalen wurden jeweils auf fünf Antwortpunkte (1-5) beschränkt und die Polung wurde konstant gehalten<br />
(5 bedeutete jeweils die grösste Ausprägung, 1 die kleinste: 5 = sehr sinnvoll, grosse Angst,<br />
trifft voll und ganz zu, etc.). Auch wurden die Risikoszenarien auf drei unterschiedliche Situationen<br />
beschränkt (Abbiegen an Kreuzungen, sich öffnende Autotüren und Abstand beim Überholen), um<br />
die Interviewpartner bei der Rankingfrage der Risk Perception I („Was ist Ihrer Meinung nach die gefährlichste<br />
Situation mit Velofahrern/Autofahrern, wenn Sie mit dem Auto/Velo unterwegs sind?<br />
Sind das... “) in ihrer Erinnerungsleistung nicht zu überfordern.<br />
4.5 CAWI<br />
Das CAWI (Computer Assisted Web Interview) erfreut sich nicht zuletzt wegen seiner verhältnismässig<br />
geringen Kosten immer grösserer Beliebtheit bei Sozialforschern. CAWIs benötigen nur einen<br />
geringen personellen Aufwand, erlauben eine schnelle Kontaktaufnahme und einen schnellen Rücklauf<br />
der Fragebögen, legen die erhobenen Daten bereits digitalisiert vor, bieten die Möglichkeit <strong>für</strong><br />
die Teilnehmer den Zeitpunkt der Befragung selbst auszuwählen und ermöglichen die Einbindung<br />
multimedialen Präsentationsmaterials (Filme, Audio-Aufnahmen, Animationen, Bilder etc.) (Brosius/Koschel<br />
2001: 139ff.).<br />
CAWIs haben aber noch immer einen grossen Nachteil bezüglich der Repräsentativität der<br />
Stichprobe. Ist es das erklärte Ziel, Aussagen über die Gesamtbevölkerung machen zu können, muss<br />
beachtet werden, dass nicht alle Bürgerinnen und Bürger über einen Internetzugang verfügen,<br />
geschweige denn mehrmals pro Woche online sind. Eine Repräsentativität <strong>für</strong> alle Internetnutzer zu<br />
erreichen, ist ebenfalls problematisch. In der Regel werden dabei über repräsentative Telefonbefragungen<br />
Access-Panels rekrutiert, die aus Personen bestehen, die über einen Internetzugang<br />
verfügen und diesen auch nutzen. Problematisch dabei ist allerdings, dass sich diese im Hinblick auf<br />
verschiedene soziodemografische Merkmale <strong>von</strong> den restlichen Internetnutzern unterscheiden (vgl.<br />
z.B. Faas 2003; Sparrow/Curtice 2004). Auch liegen die Rücklaufquoten <strong>von</strong> CAWIs deutlich unter<br />
jenen Befragungen mit Interviewern (Maurer/Jandura 2009: 66). Ein weiterer Nachteil ist, dass die<br />
Situation des Ausfüllens nicht kontrollierbar ist. Ob der Teilnehmer eine Frage richtig verstanden hat,<br />
November 2013 Seite 25