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Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...

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FVS-<strong>Evaluation</strong>smanual<br />

Teil I: Grundlagen der Kampagnenevaluation<br />

ob er während des Ausfüllens unkonzentriert war etc., ist <strong>für</strong> den Forscher nicht nachvollziehbar.<br />

Auch kann es bei der Darstellung des Fragebogens aufgrund unterschiedlicher Internet-Browser zu<br />

Schwierigkeiten kommen.<br />

Bei der Erstellung des Fragebogens ist darauf zu achten, dass der Fragebogen insgesamt nicht zu<br />

lang gerät, um die Non-Response-Rate möglichst klein zu halten. Dabei empfiehlt es sich eine<br />

Fortschrittsanzeige (meistens ein kleiner Balken mit einer Prozentangabe) in den Fragebogen<br />

miteinzubauen. Falls der Fragebogen länger ist, kann geprüft werden, ob den Teilnehmenden eine<br />

Unterbrechung und ein späteres Fortfahren ermöglicht werden soll oder nicht. Ebenso sollten<br />

Einleitungssätze und Fragen nicht zu lang und komplex sein, da die beim Lesen am Bildschirm<br />

oftmals nur überflogen werden. Es empfiehlt sich daher eher, die Antwortauswahlen (z.B. bei Fragen<br />

mit einer Likert-Skala) genauer auszuformulieren (z.B. „Halte ich <strong>für</strong> sehr sinnvoll“ anstatt nur „sehr<br />

sinnvoll“). Fehlerbeschreibungen <strong>von</strong> Fehlermeldungen bei unzureichender Ausfüllung aller Fragen<br />

sollten verständlich beschrieben werden. Grosse Matrixfragen mit vielen Items sollten auf mehreren<br />

Seiten in überblickbare Frageblöcke (maximal 5-6 Fragen) unterteilt werden.<br />

4.6 Beobachtung<br />

Die Beobachtung gilt als die „ursprünglichste“ Datenerhebungsmethode (Schnell/Hill/Esser 1999:<br />

358), da ihre Nähe zum alltäglichen Sammeln <strong>von</strong> Informationen besonders deutlich wird. Im Gegensatz<br />

zur Beobachtung im Alltag meint die Beobachtung im wissenschaftlich empirischen Sinn allerdings<br />

„das systematische Erfassen, Festhalten und Deuten sinnlich wahrnehmbaren Verhaltens zum<br />

Zeitpunkt seines Geschehens“ (Atteslander 2000: 73). Den entscheidenden Faktor <strong>für</strong> die Unterscheidung<br />

bildet also die Systematik des Vorgehens. Die Beobachtung kann sowohl qualitativ als auch quantitativ<br />

ausgelegt sein. Betreffend der <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Verkehrssicherheitskampagnen</strong> eignet sich die<br />

Beobachtung als qualitative Methode besonders während der Phase der Preproduction Research, um<br />

sich explorativ ein detaillierteres Bild <strong>von</strong> „Gefahrenherden“ menschlichen Verhaltens im Verkehr<br />

machen zu können. Quantitativ orientiert, kann mittels der Methode überprüft werden, in welchem<br />

Mass z.B. ein vordefiniertes Zielverhalten im Alltag umgesetzt wird (Outcome-<strong>Evaluation</strong>). Dies im<br />

besonderen Masse, wenn ein Zielverhalten, z.B. aufgrund der eigenen Unbewusstheit oder der sozialen<br />

Erwünschtheit, nur sehr schlecht anhand anderer Erhebungsmethoden erfasst werden kann. Allerdings<br />

lässt sich durch Beobachtung nur manifestes Verhalten erheben. Wie müde sich ein Autofahrer<br />

während der Fahrt fühlt, kann deswegen nicht Beobachtungsgegenstand sein.<br />

Die Erhebung einer Beobachtung geschieht mit Hilfe eines Beobachtungsbogens, wobei sich der<br />

Beobachter bei seinen Aufzeichnungen anhand eines „Beobachtungssystems“ (Schnell/Hill/Esser 1999:<br />

361) orientiert. Cranach und Frenz (1969) unterscheiden dabei drei Arten <strong>von</strong> Beobachtungssystemen:<br />

• Zeichensysteme: Aufzeichnen des Auftretens eines oder mehrerer Ereignisse<br />

• Kategoriensysteme: Klassifizierung aller auftretenden Handlungen nach festgelegten Kategorien<br />

• Schätz-Skalen: Beurteilung des Ausprägungsgrades eines beobachteten Verhaltens<br />

durch den Beobachter<br />

In der Regel werden in einem Beobachtungsbogen alle drei Arten der Beobachtungssysteme<br />

gleichzeitig verwendet (Schnell/Hill/Esser 1999: 361). Bei der Erstellung der Kategoriensystems ist<br />

neben den allgemeinen Gütekriterien (Eindimensionalität: die Kategorie sollte keine Kombination<br />

mehrerer Dimensionen sein; Ausschliesslichkeit: das beobachtete Ereignisse sollte nur einer Kategorie<br />

zugeordnet werden können; und Vollständigkeit: alle möglichen zum Forschungsgegenstand<br />

Seite 26<br />

Universität Zürich, Institut <strong>für</strong> Publizistikwissenschaft und Medienforschung - IPMZ

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