Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
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Theory of Contextual Risk Behaviour<br />
Tabelle 1<br />
Beschreibung<br />
Szenarien Velofahrer<br />
An einer Kreuzung auf den eigenen Vortritt verzichten, um zu verhindern, dass man <strong>von</strong> einem<br />
rechtsabbiegenden Auto gerammt wird<br />
Vorsichtiger an Parkierten Autos vorbeifahren, um besser reagieren zu können, falls sich eine<br />
Autotür öffnet<br />
Strassen vermeiden, auf denen man mit wenig seitlichem Abstand überholt wird<br />
Einen Velohelm tragen<br />
Sich konsequent an die Verkehrsregeln halten<br />
Abkürzung<br />
Abb.<br />
Türe<br />
Abst.<br />
Helm<br />
Verk.reg<br />
Tabelle 2<br />
Szenario<br />
Szenarien Autofahrer<br />
Beim Rechtsabbiegen nicht nur in den Rückspiegel schauen, sondern auch den Kopf drehen,<br />
um sicherzugehen, dass kein Velo kommt<br />
Beim Rechtsabbiegen frühzeitig den Blinker setzen, damit Velofahrer sehen, dass man abbiegen<br />
will<br />
Vor dem Öffnen der Autotür zurück schauen, um sicher zu gehen, dass kein Velo kommt<br />
Beim Aussteigen die Autotür zuerst nur ein Spalt weit öffnen, damit Velofahrer sehen, dass<br />
man aussteigen will<br />
Auf engen Strassenabschnitten auf das Überholen <strong>von</strong> Velofahrern verzichten<br />
Abkürzung<br />
Abb.Kopf<br />
Abb.Blink<br />
Türe.Kopf<br />
Türe.Spalt<br />
Abst.<br />
Aufgrund des Untersuchungsdesigns als Querschnittsanalyse, können keine valide Aussagen über den<br />
Zusammenhang zwischen Verhaltensintention und Verhalten gemacht werden. Dies wäre nur auf der Basis<br />
einer Panelstudie (bzw. zumindest einer Trendstudie) möglich. Da das Verhalten retrospektive („in<br />
den letzten Wochen“) und die Verhaltensintention prospektiv abgefragt wurden („haben Sie sich<br />
vorgenommen, in Zukunft…“) macht auch eine ungerichtete Korrelation der beiden Variablen<br />
inhaltlich wenig Sinn.<br />
7.4.1 Verhalten Velofahrende<br />
Abbildung 19 macht deutlich, dass insbesondere das Solution Assessment ein wichtiger Einflussfaktor<br />
ist, um das Verhalten der Velofahrenden zu erklären. Auffällig ist zudem, dass die Frage, wie<br />
häufig man sich Gedanken über verschiedene Gefahren macht (f11.2), eine Erklärung <strong>für</strong> das Verhalten<br />
liefert, während die übrigen Operationalisierungen <strong>von</strong> Risik Perception kaum ausschlaggebend<br />
sind. Bei der Verantwortungszuschreibung (Risk Agency) sind ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen<br />
der Eigenverantwortung und der Verantwortung der anderen (in diesem Fall der Autofahrer)<br />
auszumachen. Gefragt wurde jeweils, wie gross der Einfluss verschiedener Dinge ist, wenn es zu<br />
gefährlichen Situationen kommt. Die negativen Werte bei der Befolgung der Regeln sind wie folgt zu<br />
interpretieren: Personen, die angeben, dass ihr Missachten <strong>von</strong> Verkehrsregeln eine Ursache <strong>für</strong> gefährliche<br />
Situationen ist, verhalten sich weniger sicher. Die befragten Velofahrer scheinen sich ihrer<br />
Eigenverantwortung also durchaus bewusst zu sein. Dass diese wahrgenommene Eigenverantwortung<br />
nicht zu einer risikoärmeren Verhaltensweise führt, kann mit dem Phänomen des Optimism Bias<br />
erklärt werden, wonach die Möglichkeit, das Risiko zu kontrollieren, häufig überschätzt wird.<br />
November 2013 Seite 55