Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Methoden der Datenerhebung<br />
dem Erstellen <strong>von</strong> Strassenverkehrsunfall-Statistiken, der Vorbereitung, Durchführung und Überprüfung<br />
<strong>von</strong> Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und der Analyse <strong>von</strong> Unfallfolgen und -<br />
kosten. Die Führung des Auswertungsregisters wie auch Erteilung und Entzug <strong>von</strong> Zugriffen durch<br />
dritte liegt im Verantwortungsbereich des ASTRA. Die Daten werden dem Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />
(BFS), der Beratungsstelle <strong>für</strong> Unfallverhütung (bfu), sowie weiteren Interessenten auf Anfrage anonymisiert<br />
zur Verfügung gestellt. Es können mittels eines online verfügbaren Antragsformulars Rohdatensätze<br />
ab dem Jahr 1992 bestellt werden. Diese Dienstleistung ist Gebührenpflichtig und beträgt<br />
CHF 500.-- <strong>für</strong> einen Jahresdatensatz (ein Statistikjahr). In gewissen Fällen kann aber auf die Gebühr<br />
verzichtet, oder eine Ermässigung gewährt werden.<br />
Diese Rohdaten dienen als Grundlage <strong>für</strong> die Standardstatistik, welche durch das ASTRA verfasst<br />
und online zugänglich gemacht wird. Zudem basieren die im Bereich zentralen Veröffentlichungen<br />
der Beratungsstelle <strong>für</strong> Unfallverhütung (bfu Status- und Sinus-Reports) darauf. Diese sind im<br />
Gegensatz zu den Rohdaten frei zugänglich und werden jeweils Anfangs Herbst online veröffentlicht<br />
(http://www.bfu.ch/German/statistik/Seiten/Statistik.aspx).<br />
4.8 Medienmonitoring/Inhaltsanalyse<br />
Kampagneneffekte stellen sich nicht nur aufgrund der Wahrnehmung des ursprünglichen Kampagnenmaterials<br />
(Plakate, TV-/Radio-Spots, Broschüren etc.) ein, sondern sind oftmals auch die Folge der<br />
Rezeption medialer Berichterstattung über die Kampagne durch die Zielgruppe. So trägt die mediale<br />
Berichterstattung dazu bei, dass die Kampagne eine grössere Reichweite erzielt und die teilweise<br />
abstrakten oder allgemein gehaltenen Kampagnenbotschaften in die Lebenswelt verschiedener Zielgruppen<br />
übersetzt werden. Diese Transformation der Botschaften und die Vermittlung <strong>von</strong> Hintergrundinformationen<br />
können wichtige Faktoren dabei spielen, dass eine Kampagne <strong>von</strong> der Zielgruppe<br />
nicht nur verstanden sondern auch positiv bewertet wird und schlussendlich zur erwünschten<br />
Förderung des Wissens sowie zur Veränderung <strong>von</strong> Einstellung und Verhaltens führt. Für die Outcome<br />
<strong>Evaluation</strong> einer Kampagne ist es daher unablässig, ein Medienmonitoring durchzuführen.<br />
Ein Medienmonitoring stellt eine Art der quantitativen Inhaltsanalyse <strong>von</strong> Medienbeiträgen dar,<br />
wobei diese sowohl manuell als auch automatisiert vorgenommen werden kann. Aufgrund der<br />
unterschiedlichen Vor- und Nachteile der beiden Verfahrenstechniken ist jedoch eine Kombination<br />
manueller und computergestützter Untersuchung zu empfehlen. Soll z.B. die Print-Berichterstattung<br />
zu einer nationalen Verkehrssicherheitskampagne in einem definierten Zeitfenster ausfindig gemacht<br />
werden, können anhand <strong>von</strong> vordefinierten Suchbegriffen (z.B. der Slogan „Slow down“ ODER<br />
„Take it easy“) alle kampagnenrelevanten Printbeiträge der drei Landesteile, die in computerlesbarer<br />
Form archiviert vorliegen (z.B. LexisNexis), identifiziert werden. Auch <strong>für</strong> die anderen<br />
Mediengattungen (TV, Radio, Online-Nachrichtenportale, Soziale Netzwerke) bieten spezialisierte<br />
Firmen (z.B. Argus, foeg) entsprechende Lösungen an. Im Vergleich zu einer manuellen Suche lassen<br />
sich auf diese Weise <strong>für</strong> die Outcome-<strong>Evaluation</strong> relevante formale Kennwerte wie die Anzahl der<br />
Beiträge (auch im Zeitverlauf; Frequenz), das Erscheinungsdatum, die Länge, die Mediengattung, das<br />
Medium, die Rubrik, der Autor etc. sehr zeit-, personal- und kostensparend gewinnen.<br />
Diese formale Untersuchung ist zwar ein notwendiger Bestandteil des Medienmonitorings, jedoch<br />
kein hinreichender. Um die Wirkung der Berichterstattung und ihren Einfluss auf die angestrebten<br />
Kampagneneffekte besser verstehen zu können, ist neben einer schlichten Frequenzanalyse und der Gewinnung<br />
formaler Kennwerte eine Untersuchung der Valenz der Medienberichterstattung unumgänglich. Das Ziel ist<br />
es also, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie über die Kampagne berichtet wird. Zentrale Kennwerte<br />
bilden hierbei die Tonalität eines Beitrags, die Bewertung des Autors oder aber auch Akteure, die im Beitrag<br />
genannt werden etc. Spätestens hier stösst die computergestützte Analyse allerdings an ihre Grenzen.<br />
November 2013 Seite 29