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Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...

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Grundlagen der Outcome-<strong>Evaluation</strong><br />

Kampagnenwellen asymmetrisch über das Jahr verteilt sind (z.B. beide im Winterhalbjahr wie bei<br />

„Such Blickkontakt“), sind relative grosszügige Feedbackzyklen möglich. Das heisst, dass vier bis<br />

acht Monate Zeit bleiben, um die Befunde aus der Zwischenevaluation in die Weiterentwicklung der<br />

Kampagne einfliessen zu lassen. Aber auch im Fall eines symmetrischen Timings oder einer kurzen<br />

Zeitspanne zwischen zwei Kampagnenphasen ist es möglich, über ausreichend lange Feedbackzyklen<br />

zu verfügen, sofern die Kontrollmessung jeweils nach der ersten Welle einer Kampagnenphase<br />

angesetzt wird (nach W1a und nicht erst nach W1b).<br />

Sofern die Nullmessung nicht bereits ein Jahr vor der ersten Kontrollmessung erfolgen kann, ist sie<br />

möglichst kurz vor den Kampagnenstart zu legen. Um den saisonalen Effekt in diesem Fall zu<br />

minimieren, ist <strong>für</strong> das Timing der Kontrollmessung eine Orientierung an den jeweils ersten Wellen<br />

(1a, 2a, 3a) zu bevorzugen (Variante mit langem Feedbackzyklus). Sofern es das Budget zulässt, kann<br />

nach der ersten Welle (1a) auch eine zusätzliche Kontrollmessung stattfinden und die übrigen<br />

Kontrollmessungen nach der jeweils zweiten Welle (1b, 2b, 3b). Insbesondere dann, wenn in den<br />

verschiedenen Kampagnenphasen unterschiedliche Zielgruppen adressiert oder stark abweichende<br />

Inhalte kommuniziert werden, ist es <strong>von</strong> Vorteil, die Kontrollmessungen erst nach den jeweils<br />

zweiten Welle einer Phase durchzuführen. Nur so kann ermittelt werden, wie grosse die Effekte der<br />

einzelnen Kampagnenphasen insgesamt waren.<br />

Über den Kampagnenverlauf hinweg sollten unterschiedliche Aspekte ins Zentrum der <strong>Evaluation</strong><br />

gerückt werden. Bei einer frühen Nullmessung (mehrere Monate vor Kampagnenstart) sollte, wie oben<br />

erwähnt, die Möglichkeit genutzt werden, im Sinne des Preproduction Research, zusätzliche<br />

Informationen <strong>für</strong> die Kampagnenentwicklung zu erheben. Im Idealfall kann zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits auf einem themenspezifischen Kampagnenmodell aufgebaut und empirisch die relevanten<br />

Ansatzpunkte identifiziert werden. Wird z.B. festgestellt, dass die Risk Agency primär bei den<br />

anderen Verkehrsteilnehmern verortet wird (vgl. 7.2), kann dies ein Hinweis sein, das in der<br />

Kampagne die Eigenverantwortung hervorgehoben werden sollte.<br />

Sofern die Nullmessung erst kurz vor dem Kampagnenstart erfolgt (späte Nullmessung), kann diese<br />

auch <strong>für</strong> einen quantitativen Pretest des Kampagnenmaterials genutzt werden. Insbesondere beim<br />

Einsatz <strong>von</strong> CAWI können z.B. verschiedene Spots oder Sujets gezeigt werden, um eine definitive<br />

Auswahl der Kampagnenmittel zu unterstützen. Eingeschränkt wird diese Möglichkeit nur durch die<br />

Produktions- und Distributionszeiten der Kampagnenmittel. Die elektronische Übermittlung eines<br />

Inserats oder eines Online-Banners kann z.B. auch kurzfristig erfolgen, während die Produktion und<br />

Distribution <strong>von</strong> Plakaten längere Zeit in Anspruch nimmt und somit unter Umständen nicht <strong>von</strong><br />

dem erwähnten quantitativen Pretest abhängig gemacht werden kann.<br />

Bei den Kontrollmessungen bzw. den Zwischenevaluationen sollte zu Beginn der Kampagne der Fokus auf<br />

dem Verständnis, der Akzeptanz und möglichem Optimierungspotential liegen. In den späteren<br />

Kampagnenphasen sollte der Fokus eher auf die sogenannten Risk Outcomes gelegt werden. Um die<br />

nachhaltige Wirkung einer Kampagne abschätzen zu können, wird dabei versucht festzustellen, ob<br />

das propagierte Verhalten bereits habitualisiert ist oder zumindest ein <strong>für</strong> die Zielgruppe erkennbarer<br />

Nutzen resultiert (vgl. 7.2).<br />

In der letzten <strong>Evaluation</strong>sphase kann sodann versucht werden, noch etwas mehr über den<br />

weiteren Handlungsbedarf in Erfahrung zu bringen, um die Grundlage <strong>für</strong> weitere Kampagnen zu<br />

schaffen (Preproduction Research <strong>für</strong> die nächste Kampagne).<br />

November 2013 Seite 33

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