Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...
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FVS-<strong>Evaluation</strong>smanual<br />
Teil I: Grundlagen der Kampagnenevaluation<br />
<strong>von</strong> der Zielgruppe nicht als sinnvoll erachtet wird (meaningful) oder sich das vorgeschlagene<br />
Verhalten nicht zutraut (feasable), ist eine Verhaltensänderung sehr unwahrscheinlich.<br />
Da Kampagnen in der Regel nicht an einem einmaligen Verhalten interessiert sind, sondern an<br />
einer nachhaltigen Verhaltensänderung, ist entscheidend, ob eine Verhaltensänderung auch zu einer<br />
wahrgenommenen Risikoreduktion führt. Am Ende des Modells steht deshalb der Aspekt der<br />
Risikofolge (Risk Outcome). Sofern das neue Verhalten zu einer subjektiv wahrgenommenen<br />
Risikoreduktion führt, sich also eine Belohnung <strong>für</strong> die Verhaltensänderung einstellt, sind die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> eine nachhaltige Verhaltensänderung gegeben. Wenn aber keine positiven<br />
Effekte wahrgenommen werden oder diesen unverhältnismässig hohe Kosten (z.B. Zeitverlust,<br />
Prestigeverlust) entgegenstehen, bleibt zu be<strong>für</strong>chten, dass dies zu einem Rückfall in alte<br />
Verhaltensmuster führt.<br />
Die Begriffe unterhalb der Zeitachse verweisen auf das Transtheoretische Modell der<br />
Verhaltensänderungen <strong>von</strong> Prochaska und DiClemente (1983), das mehrere Stufen unterscheidet.<br />
Dabei wird deutlich, dass das Vorhandensein eines Risikos (Risk Determinants) einer Person erst<br />
bewusst werden muss (Risk Assessment), um eine Auseinandersetzung damit zu initiieren<br />
(Contemplation). Ob eine daraus resultierende Handlungsvorbereitung (Preparation) in eine effektive<br />
Handlung (Action) mündet ist sodann <strong>von</strong> der Einschätzung der Lösungsmöglichkeiten abhängig<br />
(Solution Assessment). Sofern die erzielte Reduktion der Rikofolge (Risk Outcome) positiv bewertet<br />
wird, führt dies schlussendlich zu einer Aufrechterhaltung (Maintenance) und im Idealfall zu einer<br />
permanenten Stabilisierung des Verhaltens (Termination; hier nicht abgebildet).<br />
Risk<br />
Assessment<br />
Solution<br />
Assessment<br />
Risk<br />
Determinants<br />
Risk<br />
Characteristics<br />
Risk<br />
Reduction<br />
Risk<br />
Outcome<br />
Precontemplation Contemplation Preparation Action Maintenance<br />
Abbildung 15<br />
Grundbausteine der Theory of Contextual Risk Behaviour<br />
7.3 Empirische Prüfung<br />
Für die empirische Prüfung des Modells wurde das Thema „Verhalten <strong>von</strong> Velofahrenden“<br />
gewählt, da es vom FVS bereits als ein künftiges Kampagnenthema ausgewählt wurde. Das Thema<br />
umfasst mehrere Teilaspekte, welche über unterschiedliche Charakteristiken verfügen. Für die<br />
empirische Prüfung wurden die folgenden Teilaspekte ausgewählt:<br />
a) Velohelm tragen<br />
b) Einhalten der Verkehrsregeln<br />
c) rechts abbiegende Autos, die dem Velo den Weg abschneiden<br />
d) Autotüren <strong>von</strong> am Strassenrand geparkten Autos, die unvermittelt aufgehen<br />
e) geringer seitlicher Abstand <strong>von</strong> überholenden Autos<br />
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Universität Zürich, Institut <strong>für</strong> Publizistikwissenschaft und Medienforschung - IPMZ