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Evaluation von Verkehrssicherheitskampagnen - Fonds für ...

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FVS-<strong>Evaluation</strong>smanual<br />

Teil I: Grundlagen der Kampagnenevaluation<br />

geführt (15 <strong>von</strong> 27). Elf Kampagnen richteten sich an die Gesamtbevölkerung bzw. alle entsprechenden<br />

Verkehrsteilnehmer, während sich zehn Kampagnen auf zwei oder mehr spezifische Zielgruppen<br />

fokussierten. Da die Adressierung spezifischer Zielgruppen stark mit dem Kampagnenthema zusammen<br />

hängt, kann an dieser Stelle nicht geprüft werden, ob sich die Fokussierung auf eine spezifische<br />

Zielgruppe positiv auf die Kampagneneffekte auswirkt. Andere Meta-Analysen deuten jedoch<br />

darauf hin (z.B. Phillips/Ulleberg/Vaa 2011: 1212).<br />

Von den insgesamt 27 analysierten <strong>Evaluation</strong>en <strong>von</strong> <strong>Verkehrssicherheitskampagnen</strong> sind<br />

lediglich drei theoriebasiert. Bei den restlichen Studien wird auf das „Erfolgsrezept“ älterer, bereits<br />

durchgeführter Kampagnen(-evaluationen) verwiesen, um die eigene Vorgehensweise zu<br />

rechtfertigen. Als häufigster Einflussfaktor der abhängigen Variablen (in den meisten Fällen eine<br />

Verhaltensart) werden in den Studien die demografischen Variablen Geschlecht und Alter<br />

ausgewiesen. Persönlichkeitsmerkmale, situationelle Faktoren, Einstellungen, soziale Normen,<br />

Risikobeurteilungen usw. werden in den seltensten Fällen beigezogen, um das Verhalten im Verkehr<br />

zu erklären. Diese eingeschränkte Datengrundlage lässt leider kaum generalisierbare Schlüsse <strong>für</strong> die<br />

zukünftige Gestaltung und <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> Kampagnen im Verkehrssicherheitsbereich zu. Es kann<br />

einzig festgehalten werden, dass ein dringender Bedarf wissenschaftlicher Fundierung <strong>von</strong><br />

<strong>Verkehrssicherheitskampagnen</strong> besteht, um das Niveau anderer Bereiche der Gesundheitskommunikation<br />

(z.B. Tabakprävention) zu erreichen.<br />

6.3 Meta-Analyse <strong>von</strong> Phillips, Ulleberg & Vaa (2011)<br />

In einer Meta-Analyse über den Effekt <strong>von</strong> Kampagnen auf die Verkehrsunfallrate untersuchten die<br />

drei norwegischen Autoren Ross O. Phillips, Pål Ulleberg und Truls Vaa (2011) 67 <strong>Evaluation</strong>sstudien<br />

zum Thema Verkehrssicherheit aus 12 verschiedenen Ländern in einem Publikationszeitraum zwischen<br />

1975 und 2007, wobei es sich bei einer Vielzahl der Studien um nicht akademisch veröffentlichte<br />

oder unveröffentlichte <strong>Evaluation</strong>sberichte handelt. Die Auswertung der insgesamt 119 individuellen<br />

Kampagneneffekte, welche in der Meta-Analyse eruiert werden konnten, lässt auf eine durchschnittliche<br />

Verkehrsunfallreduktion <strong>von</strong> 9% schliessen, die auf den Effekt <strong>von</strong> <strong>Verkehrssicherheitskampagnen</strong><br />

zurückzuführen ist. Als mögliche Kampagneneffekt-Faktoren wurden hier<strong>für</strong> Informationen<br />

zur Studie, zur Kampagnenübermittlung und zur Kampagnenbotschaft gesammelt. Die <strong>für</strong> die<br />

Subgruppenanalyse berücksichtigten Variablen und deren Ausprägungen sind in Abbildung 11 aufgelistet.<br />

Die durchgeführte Meta-Regression (fixed effect model) zeigte, dass Kampagnen mit folgenden<br />

Eigenschaften eine signifikant grössere Verkehrsunfallreduktion zur Folge hatten:<br />

• Kampagnen zum Thema Alkohol am Steuer<br />

• Kurze Kampagnendauer (

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