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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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1.2 Grundlagen<br />

Das Hämostase- und Fibrinolysesystem besteht aus dem engen Zusammenwirken plasmatischer<br />

Faktoren und zellulärer Blutbestandteile sowie der Gefäßwand und der Blutströmung<br />

(Kleihauer et al., 1978). Um den Organismus durch Verletzungen vor großen<br />

Blutverlusten zu schützen, sind diese Komponenten mit der Aktivierung, Inhibierung und<br />

Regulation des Gerinnungssystems miteinander eng verknüpft.<br />

Zunächst wird der Verschluss des verletzten Gefäßabschnitts durch einen Plättchenthrombus<br />

eingeleitet (primäre Hämostase oder Blutstillung).<br />

Dieser wird nach Einleitung der enzymatischen Fibrinbildung stabilisiert (sekundäre<br />

Hämostase oder Blutgerinnung). Die hierfür benötigten plasmatischen Faktoren gelangen<br />

zum größten Teil aus der Leber in die Blutzirkulation, können aber auch vom<br />

Endothel synthetisiert oder inaktiviert und somit reguliert werden. Die in der Ruhephase<br />

des Endothels bestehende Synthese von vasodilatatorischen, antiinflammatorischen<br />

und antiproliferativen Mechanismen werden nach Endothelaktivierung in ihrer Funktion<br />

genau umgestellt. Der Reparaturmechanismus des verletzten Endothels wird durch<br />

Wachstumsfaktoren aus den anhaftenden Thrombozyten in Gang gesetzt.<br />

Um eine Gerinnungsausbreitung über den verletzten Bereich zu verhindern, kommen<br />

antikoagulative Mechanismen der Thrombinbildung zum Einsatz (Antithrombin,<br />

Thrombomodulin, Protein C und S) (Preissner, 2008). Der Thrombus wird anschließend<br />

noch organisiert und schließlich durch Fibrinolyse aufgelöst. Hierzu dient das<br />

proteolytische Enzym Plasmin, das Fibrinfäden spalten kann. Plasmininhibitoren<br />

bremsen wiederum das fibrinolytische System (Barthels und Depka, 2003).<br />

1.2.1 Physiologie des Hämostasesystems<br />

Das Modell von Davie und Ratnoff der „kaskadenartigen Blutgerinnung“ hat prinzipiell<br />

noch Bestand (Davie und Ratnoff, 1964). Das „Cell Based Model“ erklärt die Hämostase<br />

durch die Koagulation auf der Zelloberfläche insbesondere auf aktivierten Thrombozyten.<br />

Es erhöht das Verständnis der Gerinnungsphysiologie in vivo und der Pathophysiologie<br />

von Gerinnungsstörungen. Der plasmatische Gerinnungsprozess wird nach<br />

der Thrombozytenaktivierung in drei verschiedene Phasen unterteilt (Hoffman, 2003):<br />

Initiation, Amplifikation und Propagation.

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