Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...
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Desoxyribose verknüpft. Der Nukleotidstrang entsteht durch die Veresterung einer<br />
energiereichen Triphosphatgruppe an der C 3 - bzw. C 5 -OH-Gruppe der Pentose. Nach<br />
ihrer Syntheserichtung erhält dadurch eine DNA-Sequenz definitionsgemäß ein 5’- und<br />
3’-Ende. Die Abfolge der vier Nukleotide bildet den genetischen Code, wobei jeweils drei<br />
Nukleotide eine Aminosäure kodieren. 64 möglichen Kodierungscodes stehen<br />
insgesamt 21 verschiedene Aminosäuren gegenüber, sodass Mehrfachkodierungen die<br />
Regel sind.<br />
Die „Polymerase Chain Reaction“ (PCR) ist eine Methode, um gewonnene isolierte DNA<br />
in vitro zu vervielfältigen und sie weiteren genetischen Analysen zuzuführen. Hierzu wird<br />
die „DNA-Polymerase“ benötigt, ein Enzym, welches in allen Organismen vorkommt und<br />
für die Verdopplung der DNA vor der Zellteilung verantwortlich ist. Die neu gebildete<br />
DNA dient in vitro als zusätzliche Matrize und induziert so in den folgenden<br />
Syntheseschritten die gewünschte exponentielle Kettenreaktion. Nur bekannte DNA-<br />
Sequenzen sind diesem Verfahren zugänglich, da zum Start der Reaktion kurze<br />
komplementäre Nukleotidsequenzen („primer“) benötigt werden. Zunächst wird der<br />
helikale Doppelstrang thermisch bei 96° C in seine Einzelstränge denaturiert („melting“).<br />
Jetzt können zugesetzter Forward- und Reverse-Primer an je einem der beiden<br />
Doppelstränge bei spezifischer Temperatur hybridisieren („annealing“) und mit ihrem 3’-<br />
Ende die zu amplifizierende Sequenz (Template) umschließen. In zwei Zyklen wird die<br />
Template-Sequenz bei 72°C nach Inkubation mit der D NA-Polymerase und den vier<br />
energiereichen Desoxyribonukleotiden (dNTP) exponentiell amplifiziert („elongation“).<br />
Ein Zyklus dauert ca. ein bis zwei Minuten, sodass nach ein bis zwei Stunden und ca. 35<br />
Zyklen ausreichend DNA-Material zur Verfügung steht. Die PCR wird durch Abnahme<br />
der relativen Enzymkonzentration bzw. Verbrauch der dNTP limitiert (Mullis el al., 1986;<br />
Murken et al., 2003; Saiki et al., 1988). Verwendung fanden bei der FVII-Genanalyse<br />
Primer mit einer Länge von bis zu 22 Nukleotiden (siehe Tab. 7).