Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...
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• Exon 6 und 7 kodieren die Aminosäuren 131 bis 167 und 168 bis 209 und bilden die<br />
Aktivierungsdomäne, die die Spaltstelle zur Aktivierung von FVII zu FVIIa aufweist.<br />
Die katalytische Domäne wird hier bei der Aktivierung vom Rest des Proteins getrennt.<br />
FVII liegt als einziger Gerinnungsfaktor in geringen Mengen (ca. 1 %) in seiner aktivierten<br />
Form vor. FVII wird durch Spaltung an der Peptidbindungsstelle 152-153<br />
aktiviert. Die zwei entstandenen Ketten werden anschließend durch die Aminosäuren<br />
135 und 262 über eine Disulfidbrücke wieder miteinander verbunden (McVey et al.,<br />
2001). Seine Halbwertszeit beträgt drei bis vier Stunden. Die Aktivierung von FVII<br />
erfolgt autokatalytisch oder durch andere aktivierte Serinproteasen wie FXa, IXa, XIIa<br />
und Thrombin.<br />
• Exon 8 kodiert die Aminosäuren 210 bis 406 der katalytischen Domäne mit ihrer<br />
katalytischen Triade His193, Asp242 und Ser344. Die katalytische Triade beinhaltet<br />
drei spezifisch angeordnete Aminosäuren im aktiven Abschnitt eines Enzyms. Serinproteasen<br />
gehören zur Familie der Peptidasen und stellen somit Enzyme dar, die<br />
Proteine und Peptide spalten; im Falle des FVIIa wird dies zur Aktivierung von FIX und<br />
X genutzt. Die Serinproteasen weisen in ihrer Triade definitionsgemäß die Aminosäure<br />
Serin auf. Zu ihnen zählen neben FVIIa, Thrombin, FXa, XIa und Plasmin auch<br />
die Verdauungsenzyme Trypsin, Chymotrypsin und Elastase. Die Triade weist zwischen<br />
ihren Aminosäureresten Histidin, Aspartat und Serin bindende Wasserstoffbrücken<br />
auf, was an der ( - OH)-Gruppe des Serins zu einer starken negativen<br />
Polarisierung führt. Das negativ geladene Sauerstoffatom erhält dadurch eine starke<br />
Nukleophilie und vermag jetzt die Struktur anderer Proteine anzugreifen und deren<br />
Aktivierungspeptide abzutrennen. Nach Herausbildung des Enzym-Substratkomplexes,<br />
z. B. im Tenase- oder Prothrombinasekomplex, erfolgt ein nukleophiler<br />
Angriff auf den Carbonyl-Kohlenstoff im Substrat, der schließlich unter Verschiebung<br />
der Wasserstoffionen zur Trennung der Peptidbindung führt und diesen aktiviert (Voet<br />
und Voet, 1994). Eine spezifische Hemmung der Serinproteasen findet durch die<br />
Serinproteaseinhibitoren, kurz Serpine, statt. Eine Verminderung der Serpine, wie z.<br />
B. <strong>beim</strong> Antithrombin-Mangel, bedingt eine starke Thrombophilie.<br />
• In der 3’-flanking-Region befindet sich hinter dem Exon 8 der nicht translatierte Bereich<br />
des FVII-Gens.