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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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In der Gruppe A kamen 22 % aller Aborte (siehe Abb. 28a−b) und 33 % aller habituellen<br />

Aborte vor; sie wurden damit nicht durch einen hereditären FVII-Mangel verursacht. In<br />

der Gruppe B, deren (leichte) genetische Variation in der Normalbevölkerung mit einer<br />

Häufigkeit von 22 % anzutreffen ist, kamen mit 34 % aller Aborte und mit 46 % aller<br />

habituellen Aborte die meisten Fehlgeburten vor. In der Gruppe C traten 25 % aller<br />

Aborte und 21 % aller habituellen Aborte auf. Auffallend war, dass der Abort nur in dieser<br />

Gruppe mit 57 % im Vergleich zum Gesamtkollektiv überdurchschnittlich häufig<br />

vorkam, und da der homozygote DC-HT auch nur in 1,2 % der Normalbevölkerung<br />

auftritt (siehe Tab. 3), ist hier ein Zusammenhang zwischen Abort und homozygotem<br />

DC-HT nicht auszuschließen. Aborte kamen bei den Mutation-Haplotyp-Kombinationen<br />

deutlich seltener vor. In der Einzelfallanalyse zeigte sich zudem, dass bei zwei von<br />

insgesamt vier Probandinnen in der Gruppe E eine hämorrhagische Nebendiagnose<br />

bzw. ein Antiphospholipid-Syndrom vorlag.<br />

Die Häufigkeit der Aborte nahm somit in unserem Kollektiv mit zunehmendem Schweregrad<br />

des <strong>Genotyp</strong>s ab. Betont werden sollte, dass die Fallzahl der Probanden mit Abort<br />

insbesondere bei den Mutation-HT-Kombinationen sehr klein ausfiel und eine<br />

statistische Analyse daher nicht möglich war.<br />

Ein Vergleich zu Literaturangaben lässt sich kaum durchführen, da nur wenige<br />

Einzelfallberichte über Schwangerschaftskomplikationen <strong>beim</strong> hereditären FVII-Mangel<br />

existieren. Sie wurden von Kulkarni et al. retrospektiv analysiert (n=11) und es wurde<br />

festgehalten, dass Probandinnen mit schwerem FVII-Mangel keinen Anstieg des FVII-<br />

Antigens bis zum letzten Trimenon aufwiesen, aber unter Replacement-Therapie<br />

peripartale Blutungen abgewendet werden konnten (Kulkarni et al., 2006). Dieses<br />

Ergebnis wurde von Kulkarni et al. auch in einer eigenen Studie (n=14) beobachtet und<br />

nur bei Probandinnen mit leichtem FVII-Mangel kam es zu einem Anstieg des FVII-<br />

Antigens. Leider wurde der <strong>Genotyp</strong> nicht mit aufgeführt; hier dürften aber eher<br />

heterozygote Mutationen vorgelegen haben, da Rott et al. hier noch eine Verdoppelung<br />

der FVII-Aktivität bis zum Ende der Schwangerschaft nachweisen konnten, nicht aber<br />

bei homozygoten oder compound-heterozygoten Konstellationen (Rott et al., 2007,<br />

siehe 1.5.2). In der Studie von Kulkarni et al. wurde bei zwei Probandinnen in der Frühschwangerschaft<br />

bei Blutungskomplikationen ein Schwangerschaftsabbruch durch-

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