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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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dingt durch die Vielzahl der Reagenzien, die eine unterschiedliche Sensitivität<br />

gegenüber der FVII-Aktivität haben. Dennoch dürfte bereits der homozygote DC-HT<br />

(Gruppe C) bei einer Routineuntersuchung der PTZ (durchschnittliche INR 1,4) auffällig<br />

werden und ihr kommt somit eine wichtige Bedeutung als Screening-Test für den FVII-<br />

Mangel vor einer molekulargenetischen Diagnostik zu (Fragestellung 2; siehe 1.1.2).<br />

Weder die einzelnen noch die Anzahl der hämorrhagischen Nebendiagnosen (siehe<br />

Abb. 25a) wiesen in den <strong>Genotyp</strong>-Gruppen eine Häufigkeitskorrelation auf. Insbesondere<br />

der seltene FX-Mangel trat nur in drei von insgesamt acht Fällen im<br />

Zusammenhang mit einer Mutation auf, die im Bereich der Promoter oder Pre-Pro-<br />

Sequenz gefunden wurden. Sie stellen somit keine größeren Gendefekte dar, wie sie<br />

<strong>beim</strong> sehr seltenen kombinierten FVII- und FX-Mangel vorkommen. Auch wenn das<br />

Kollektiv nicht auf größere Deletionen untersucht wurde (siehe 2.4.1.5), dürften hier eher<br />

unabhängige Defekte oder andere Einflussfaktoren vorliegen (Girolami et al., 2008).<br />

Eine <strong>Korrelation</strong> zwischen dem qualitativen Blutungstyp (siehe Abb. 26a−b) und<br />

<strong>Genotyp</strong> konnte <strong>beim</strong> <strong>leichten</strong> FVII-Mangel nicht aufgezeigt werden. Der Anteil der<br />

asymptomatischen und milden Blutungstypen blieb über alle Gruppen einschließlich des<br />

Wildtyps eher konstant. Damit bestätigen die Ergebnisse unserer Arbeit die der „FVII<br />

Mutation Database“, in der heterozygote Mutationen oder der DC-HT selbst in der<br />

Kombination (siehe 2.2) eher selten einen schweren Blutungstyp verursachen (McVey et<br />

al., 2001).<br />

Der schwere Blutungstyp kann aufgrund der niedrigen Probandenzahl (n=2) nicht beurteilt<br />

werden. Trotzdem zeigte sich bei der Einzelfallanalyse, dass beide Probanden zusätzlich<br />

einen FX-Mangel aufwiesen und sich nur bei einem Probanden eine FVII-<br />

Mutation zeigte. Der Einfluss hämorrhagischer Nebendiagnosen auf den Blutungstyp<br />

sollte daher <strong>beim</strong> <strong>leichten</strong> FVII-Mangel unbedingt Berücksichtigung finden und<br />

unterstreicht den Stellenwert einer Differentialdiagnostik (siehe 4.2; siehe Abb. 25a−b).<br />

Bei der isolierten Betrachtung der Mutation-Haplotyp-Kombinationen (Gruppen D−E)<br />

waren 44 % der Probanden asymptomatisch, 53 % wiesen den milden und nur 3 % den<br />

schweren Blutungstyp auf. Im Vergleich zur „FVII Mutation Database“ (McVey et al.,<br />

2001), die mit 16 % milde und mit 17 % schwere Blutungen aufweist, zeigten sich hier<br />

deutliche Unterschiede. Der geringere Anteil schwerer Blutungen resultiert daraus, dass<br />

in unserem Kollektiv homozygote bzw. compound-heterozygote Mutationen (n=3) nur

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