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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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11<br />

1.2.1.1 Aktivierung<br />

Die Gerinnung wird ausgelöst durch eine Gefäßendothelverletzung (Trauma) mit<br />

Freilegung subendothelialer Gefäßwandstrukturen (Matrix). Kollagen und von-<br />

Willebrand-Faktor (vWF) treten nun in Kontakt mit Thrombozyten und<br />

Gerinnungsfaktoren. Die Thrombozytenadhäsion an der Matrix subendothelialer<br />

Schichten ist der 1. Schritt in der Hämostase. Er wird durch den polymeren und<br />

hochmolekularen vWF ermöglicht. Das sehr lange vWF-Molekül bindet dabei mit dem<br />

Thrombozytenrezeptor Glykoprotein (GP) Ib/IX, hält den Thrombozyten an der<br />

Gefäßverletzung bei bestehender Blutströmung fest und startet den Aktivierungsprozess<br />

(Kehrel, 2008). Der aufgerollte vWF wird durch die Blutströmung entfaltet und die<br />

Bindungsstellen für den Thrombozyten, Kollagen und FVIII, werden freigegeben. Der<br />

vWF wird in den Endothelzellen und Megakaryozyten aus identischen translatierten<br />

Untereinheiten synthetisiert. Aus zwei Molekülen des Prä-Pro-vWF wird zunächst nach<br />

Abspaltung des Prä-Peptids ein Dimer gebildet. Im Golgi-Apparat schließlich wird aus<br />

dem Pro-vWF-Dimer dann das vWF-Multimer mit unterschiedlicher Länge von 660.000<br />

bis 2.000.000 Dalton synthetisiert und in den Weibel-Palade-Bodies der Endothelzelle<br />

gespeichert (Pötzsch und Madlener, 2002). Durch Thrombin-, Serotonin- oder<br />

Histaminreize wird durch Endothelaktivierung der vWF ins Blut sezerniert, bindet dort<br />

den FVIII und führt diesen an die Phospholipidoberfläche des Thrombozyten. Die<br />

Bindung des GP-IV-Rezeptors mit dem subendothelialen Kollagen führt dann schließlich<br />

zur Thrombozytenaktivierung mit der Zielsetzung, den Rezeptor GP-IIb/-IIIa für Fibrin zu<br />

öffnen und die Aggregation einzuleiten (Pötzsch und Madlener, 2002).<br />

1.2.1.2 Initiation<br />

Die aggregierten (verklumpten) Thrombozyten bewirken eine Exponierung negativ geladener<br />

Phospholipide auf der Zelloberfläche, an die sich durch Ca 2+ -Brücken die aktivierten<br />

Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren über ihre negativ geladenen Gla-Domänen<br />

ankoppeln können (siehe Abb. 1).<br />

Die Initiation geschieht durch die Aktivierung von freiem FVII zu VIIa durch den Tissue<br />

Factor (TF), der aus tiefen Zellschichten der Gefäßmatrix freigesetzt wird.<br />

In vitro kann das extrinsische System durch die Gabe von Thromboplastin (humaner<br />

oder tierischer TF) und Ca 2+ zu Zitratblut aktiviert werden (TPZ, siehe 2.3.1.1).

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