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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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änderungen beeinflussen die Hämostase während der gesamten Schwangerschaft und<br />

bei einem schweren FVII-Gendefekt kann es zu postpartalen Komplikationen kommen<br />

(Kadir et al., 2009). So konnte in der Mehrzahl der Einzelfallbeschreibungen bei<br />

homozygoten Mutationen eines FVII-Mangels kein signifikanter Anstieg festgestellt<br />

werden und die Betroffenen haben insbesondere peripartal ohne Replacement-Therapie<br />

ein potentielles Blutungsrisiko. Bei heterozygoten Schwangeren konnte in kleinen<br />

Studien ein reduzierter Anstieg der FVII-Aktivität festgestellt werden (Kulkarni et al.,<br />

2006; Rott et al., 2007).<br />

Bei sechs Schwangerschaften mit einem heterozygoten FVII-Mangel wurde ein Anstieg<br />

von 33−42 % auf 59−84 % dokumentiert, was somit lediglich die zu erwartende<br />

Verdopplung des Ausgangswertes gegen Ende der Schwangerschaft widerspiegelt (Rott<br />

et al., 2007). Dieser gedämpfte Anstieg gegen Ende der Schwangerschaft scheint <strong>beim</strong><br />

heterozygoten FVII-Mangel offensichtlich noch auszureichen, um die gewünschte Hyperkoagulabilität<br />

sicherzustellen. So konnte festgestellt werden, dass bei Entbindungen,<br />

die der heterozygoten Diagnosestellung vorausgingen, auch ohne Replacement-<br />

Therapie keine postpartalen Blutungen beobachtet wurden.<br />

Andererseits sind vermutlich Komplikationen in der Frühschwangerschaft bei<br />

heterozygotem FVII-Mangel auf Blutungen zurückzuführen (Kulkarni et al., 2006). Durch<br />

zwei Einzelfallbeschreibungen in Duisburg wird angenommen, dass dies durch den zögerlichen<br />

Anstieg in der Frühschwangerschaft bedingt ist (53 % i. d. 14.−18. Woche).<br />

Therapeutisch sollte unter einem engen multidisziplinären Monitoring eine individuelle<br />

Replacement-Therapie bei entsprechender Anamnese oder Blutungstendenzen der<br />

Patientin peripartal aber auch in der Frühschwangerschaft erwogen werden (Kulkarni et<br />

al., 2006). Rekombinant hergestellter FVIIa ist das Mittel der Wahl, da kein Risiko einer<br />

Infektion oder Thrombusbildung besteht (Zaidi et al., 2010).

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