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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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60<br />

4 Diskussion<br />

4.1 Kollektivbeschreibung<br />

Die Einteilung (siehe Abb. 4) des Kollektivs erfolgte in die drei Gruppen männlich,<br />

weiblich und schwanger. Schwangere Probandinnen wurden von vornherein neben den<br />

weiblichen Probanden separat erfasst, da bereits bei der Datenerhebung auffiel, dass<br />

die Indikationsstellung nicht durch einen FVII-Mangel oder ein Blutungssymptom<br />

erfolgte, sondern mit 85 % aus Schwangerschaftskomplikationen wie beispielsweise<br />

dem Abort resultierte. Auch die Ergebnisse <strong>beim</strong> klinischen und laborchemischen<br />

Phänotyp bzw. <strong>Genotyp</strong> zeigten im Vergleich zu den weiblichen Probanden Werte, die<br />

eher mit der Normalbevölkerung vergleichbar waren, und bestätigen somit auch im<br />

Nachhinein diese Einteilung.<br />

Bei der Altersstruktur (siehe Abb. 5) bildeten die Männer mit durchschnittlich 21 Jahren<br />

die jüngste Kollektivgruppe. Begründet wurde der Altersunterschied dadurch, dass 61 %<br />

der Männer im Rahmen einer meist präoperativen Routineuntersuchung schon im<br />

jugendlichen Alter durch eine erhöhte INR auffielen. Die Indikationen (siehe Abb. 6a−b)<br />

zur gerinnungsphysiologischen Untersuchung wurden vielfach von chirurgischer Seite<br />

gestellt, um bisher unerkannte Gerinnungsstörungen zu erfassen. Der hohe Anteil der<br />

INR-Erhöhungen bei den Männern ist bemerkenswert, da in aktuellen anästhesiologischen<br />

Studien eine INR-Erhöhung im Vorfeld einer Operation je nach Studienlage nur<br />

in 0,3 % bis 6,5 % der Fälle vorkam und diese aufgrund einer fehlenden Blutungsanamnese<br />

auch nur in maximal 0,1 % der Fälle zu einer Veränderung des perioperativen<br />

Managements führte (Wappler, 2012).<br />

Das höhere Lebensalter des weiblichen und schwangeren Kollektivs mit durchschnittlich<br />

31 bzw. 28 Jahren erklärt sich in erster Linie dadurch, dass insbesondere der Abort,<br />

aber auch die unerfüllte Schwangerschaft, die Schwangerschaftsblutung und die postpartale<br />

Blutung die wesentlichen Untersuchungsindikationen darstellten. Das Lebensalter<br />

der Frauen entspricht demnach der demographischen Entwicklung und korreliert<br />

mit den Daten des Statistischen Bundesamts der Bundesrepublik Deutschland, die belegen,<br />

dass Erstgebärende in der Bundesrepublik Deutschland heute durchschnittlich 26<br />

Jahre alt sind (Emmerling, 2007).

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