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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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Die Ursachen eines habituellen Aborts sind vielfältig. Bisher finden sich in der Literatur<br />

aber aus hämostaseologischer Sicht nur Daten, die einen Zusammenhang lediglich mit<br />

der erworbenen (Antiphospholipid-Syndrom) oder angeborenen Thrombophilie (FV-<br />

Mutation, Prothrombin-Mutation, PS-Mangel) belegen (Hinney B, 2011).<br />

Die anamnestischen Blutungssymptome (siehe Abb. 7a−b) wurden durch die weiblichen<br />

Blutungssymptome dominiert. Die Epistaxis, Hämatome und orale Blutungen<br />

kamen ebenfalls gehäuft vor. Dieses Ergebnis korreliert mit dem Blutungsspektrum einer<br />

Untersuchung bei Patienten mit einer FVII-Aktivität von unter 10 %. Peyvandi et al.<br />

konnten in dieser Studie aber deutlich höhere Anteile der einzelnen Blutungssymptome<br />

verzeichnen (Peyvandi et al., 1997; Perry, 2002). Dieser Unterschied ist darauf zurückzuführen,<br />

dass in unserer Arbeit das Interesse auf Patienten mit <strong>leichten</strong> FVII-Mängeln<br />

gerichtet war und die durchschnittliche FVII-Aktivität bei 50 % lag. Klinisch asymptomatisch<br />

waren daher auch 38 % des Gesamtkollektivs und Männer machten dabei fast<br />

die Hälfte aus.<br />

4.2 Laborchemischer Phänotyp<br />

Die durchschnittliche FVII-Aktivität (siehe Abb. 8) der männlichen Kollektivgruppe war<br />

am niedrigsten und korreliert mit der häufigen Indikation einer INR-Erhöhung. Die<br />

Thromboplastinzeit (siehe Abb. 9) verhielt sich in allen drei Kollektivgruppen erwartungsgemäß<br />

konträr zur FVII-Aktivität. Die INR eignet sich somit als Indikator eines isolierten<br />

FVII-Mangels, wenn auch ein normaler INR-Wert ab einer FVII-Aktivität von 45 %<br />

vorlag. Pilger et al. zeigten in einer klinischen Studie (n=22) einen normalen Quick-Wert<br />

(70 %) bei einer FVII-Aktivität von 48 % auf (Pilger et al., 1981). Auch aus dem<br />

Therapieprotokoll eines erworbenen FVII-Mangels mit NovoSeven® (rekombinanter<br />

FVIIa) geht hervor, dass die INR bereits ab einer FVII-Aktivität von 30 % im<br />

Normbereich liegen kann (Mullighan, 2004). Hierzu sei angemerkt, dass in der<br />

Fachinformation zu NovoSeven® dieser verkürzende Effekt auf die TPZ unter<br />

Substitution erwähnt wird (Novo Nordisk, 2012) und zudem berücksichtigt werden muss,<br />

dass die verschiedenen INR-Reagenzien eine unterschiedliche Empfindlichkeit<br />

hinsichtlich eines FVII-Mangels aufweisen.<br />

Die hohe FVII-Aktivität der schwangeren Kollektivgruppe resultierte primär aus den Einschlusskriterien.<br />

Schwangere wurden mit einer FVII-Aktivität im unteren Normbereich

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