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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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Bei der Betrachtung der Allel-Paare kam der heterozygote DC-HT bei 55,9 % der Probanden<br />

vor und ist damit doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung (siehe Tab. 3).<br />

Bei ca. 2/3 aller weiblichen Probanden lag überdurchschnittlich häufig die heterozygote<br />

Konstellation vor, obwohl hierdurch allein ihr hoher Anteil an milden Blutungen (76 %)<br />

nicht erklärbar war. Plausibel wird dieser Phänotyp dadurch, dass über die Hälfte dieser<br />

Probandinnen auch eine Mutation aufwies (siehe Abb. 19).<br />

Der homozygote DC-HT macht in unserem Kollektiv einen Anteil von 25,8 % aus und ist<br />

somit wesentlich höher als in der Normalbevölkerung; hier dürfte er rechnerisch in der<br />

Größenordnung von 1,2 % liegen (Wulff et al., 2008).<br />

Die schwangeren Probandinnen wiesen zu 28 % den homozygoten WT-HT auf und<br />

näherten sich somit der Normalbevölkerung an; rechnerisch dürfte er (63 % der Einzel-<br />

Allele) unter 40 % liegen.<br />

Bei insgesamt 35 (19 %) der untersuchten 186 Allele ließ sich im Kollektiv eine Mutation<br />

nachweisen. Fast alle Mutationen (siehe Abb. 18a−c) traten nur vereinzelt auf.<br />

Auffallend häufig waren aber die Mutation [A294V] mit 23 % und deren Deletions-<br />

Variante [A294V+404delC] mit 8,6 % vertreten. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in<br />

der Greifswalder Datenbank mit 15 % bzw. 20 % wider, in der Herrmann et al. den<br />

<strong>Genotyp</strong> an 717 Mutationsträgern analysierten (Herrmann et al., 2009). Sie wurde<br />

bereits von Bernardi et al. beschrieben und scheint in Europa die häufigste Mutation zu<br />

sein (Bernardi, 1994; Herrmann, 2000).<br />

Bei der Betrachtung der Allel-Paare lag bei fast 1/3 des Gesamtkollektivs (30,1 %) eine<br />

heterozygote Mutation vor, die nach Wulff et al. in der Normalbevölkerung schätzungsweise<br />

bei 1/350 anzunehmen ist (Wulff et al., 2008). Bei einer 2/3-Mehrheit wurde<br />

keine kausale Mutation gefunden. Hierfür ließ sich zum einen die schwangere Kollektivgruppe<br />

verantwortlich machen (siehe Abb. 18c), zum anderen begründet auch der<br />

überproportional vorkommende homozygote DC-HT die durchschnittliche FVII-Aktivität<br />

von 50 % im Gesamtkollektiv (siehe Tab. 4).<br />

Im Kollektiv verteilten sich die Mutationen zu 5,7 % auf Insertions-, zu 11,4 % auf<br />

Promoter-, zu 14,3 % auf Spleißstellen- und zu 68,6 % auf Missense-Mutationen<br />

einschließlich ihrer Deletions-Variante (siehe Abb. 18b). Die Häufigkeit der einzelnen<br />

Mutationsarten war somit, insbesondere bei den Missense-Mutationen, mit der Londoner<br />

„FVII Mutation Database“ vergleichbar, deren Anteil hier etwas höher, bei 80 %, lag

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