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Kaser EG: Genotyp-Phänotyp-Korrelation beim leichten hereditären ...

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• Exon 2 kodiert die hoch konservierte Pro-Sequenz von Aminosäure -17 bis -1. Sie ist<br />

wichtig für die γ-Carboxylierung der Gla-Domäne. Die Gla-Domäne wird ebenfalls vom<br />

Exon 2 kodiert und durch die Aminosäuren 1 bis 38 gebildet. Die Pro-Sequenz wird<br />

zusammen mit der Pre-Pro-Sequenz nach der Synthese des Proteins zwischen der<br />

Aminosäure -1 und 1 bei der Sekretion aus der Leberzelle ins Blut abgespalten<br />

(Tuddenham et al., 1995). Die Gla-Domäne mit ihren γ-carboxylierten<br />

Glutaminsäureresten bildet die Bindungsstelle zu den negativ geladenen Phospholipiden<br />

der Thrombozyten über Ca 2+ (Hagen et al., 1986), (O’Hara et al., 1987). Durch<br />

die Bindung an Ca 2+ erfolgt eine Konformationsänderung des Moleküls, die wiederum<br />

die Bindung an TF erleichtert (Wildgoose et al., 1992). Die γ-Carboxylierung der<br />

Glutaminsäurereste auf der Gla-Domäne ist eine posttranslationale Modifikation des<br />

FVII-Proteins, bei der Vitamin-K als Kofaktor eine entscheidende Rolle übernimmt.<br />

Aus dem Vitamin-K-Epoxidzyklus wird zunächst durch Reduktion das Vitamin-K-<br />

Hydrochinon generiert. In Anwesenheit von O 2 und CO 2 erfolgt dann die Carboxylierung<br />

der Glutamatreste zu γ-Carboxyglutamat, wodurch die Ca 2+ -Bindungsaffinität<br />

der Gla-Domäne erheblich gesteigert wird. Das Vitamin-K-Hydrochinon erfährt<br />

dabei eine Oxidation zu Vitamin-K-Epoxid. Über die Vitamin-K-Epoxidreduktase wird<br />

das Vitamin-K-Hydrochinon anschließend im Vitamin-K-Epoxidzyklus resynthetisiert.<br />

Bleibt die Carboxylierung der Glutamatreste durch einen Vitamin-K-Mangel aus,<br />

werden funktionsuntüchtige FVII-Moleküle in die Blutbahn sezerniert, sogenannte<br />

„Proteins in Vitamin-K Absence“ (PIVKA). Cumarinderivate hemmen die Epoxidreduktase,<br />

wodurch die therapeutische Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten erklärt<br />

wird (Pötzsch und Madlener, 2002). Die zehn Glutaminsäurereste liegen auf den<br />

Positionen 6, 7, 14, 16, 19, 20, 25, 26, 29 und 35.<br />

• Exon 3 kodiert die Aminosäuren 38 bis 46, wird als „hydrophobic aromatic stack“<br />

(Perry, 2002) bezeichnet und ist eine konservierte, amphipathische (Molekülenden mit<br />

unterschiedlichen Eigenschaften) Helix-Struktur. Sie trennt die Gla-Domäne von der<br />

darauffolgenden Molekülstruktur (McVey et al., 2001).<br />

• Exon 4 und 5 kodieren die Aminosäuren 46 bis 84 und 84 bis 131 und bilden die dem<br />

„Epidermal Growth Factor“ ähnlichen Domänen <strong>EG</strong>F 1 und <strong>EG</strong>F 2, die eine Tissue<br />

Factor-affine Bindungsstelle aufweisen.

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