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R - Brasiliana USP

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ebenfalls ans Cayenne eingeführt worden waren, binnen zehn Jahren erhoben hatten. Diese<br />

schönen und nützlichen Gewächse glichen an Stäike des Stammes und Ausdehnung der Krone<br />

einem hundertjährigen Castanienstamme. Sie tragen hier im Garten häufigere und bessere Früchte,<br />

als in den Anlagen rückwärts von derStadt, wo der Boden wahrscheinlich zu feucht für sie ist.<br />

Man vervielfältigt sie mit Leichtigkeit durch Abreisser. — Der Carambol - und Bilimbi-Baum<br />

(Averrhoa Carambola und A. Bilimbi, L.,) deren, fünfeckige Beerenfrüchte sich durch<br />

eine angenehme Säure zu Beigemüss in Suppen oder zu Confituren und kühlenden Getränken<br />

empfehlen, werden ohne Mühe aus dem Saamen gezogen. — Der Bennussbaum (Aleur'ües moluccana,<br />

Juss.) liefert viele Saamen, aus denen ein fettes, leicht trocknendes Oel geschlagen<br />

werden kann. Doch werden sie bis jetzt weder dazu noch als Purganz, worin sie mit dem<br />

Saamen der Anda übercin kommen, angewendet. — Neben allen . diesen Bäumen zeigte man<br />

mir einen andern, dessen Name verloren gegangen war, und der noch nicht'geblüht hatte. Ich<br />

erkannte in ihm die Euphoria Litchi, Commers. — Die Fortpflanzung des Campherbaumes<br />

(Laurus Camphora, L.), für den das hiesige Clima-wahrscheinlich zu heiss ist, war durch Ableger<br />

vergeblich versucht worden. — Die Pflanzung des Zimmtbaums, Canelleira, (Laurus<br />

Cinnamomum, L.) ist nächst der Fäzenda Ollaria, eine halbe Stunde nördlich von der Stadt ,<br />

in einer niedrigen Gegend, unmittelbar am Strome angelegt worden. Der Boden ist schwer -<br />

thonreich, ziemlich feucht, und gerade so hoch gelegen, um-bei dem Austritte der Hochwasser<br />

nicht überschwemmt zu werden. In einem Zeiträume von sechs bis sieben Jahren hatten die<br />

Zimmtbäumchen, etwa achthundert an der Zahl, eine Höhe von sechs bis acht fuss terreicht,<br />

und waren theilweise bereits benutzt worden. Man hatte sie aus Saamen und aus Stecklingen<br />

gezogen, welche letzteren ein bis zwei Fuss lang und von der Dicke eines Fingers in feuchtes<br />

Erdreich gesteckt werden, wo sie ohne Schwierigkeit Wurzel treiben. Die Bäume, stehen in<br />

Reihen, acht bis zehn Fuss weit von einander entfernt, und werden sorgfältig von Unkraut<br />

rein gehalten. Zum Schälen der Stämme und Aeste bedient man sich eines starken und scharfen<br />

Messers, und eines glatten Holzstabes, womit die aufgeschnittene Rinde vom Stamme getrennt<br />

wird. Die abgeschälten Stücke werden durch Schaben mit einem Messer ihrer Oberhaut<br />

und der äussern grünen Rindenlage beraubt, welche kein Aroma, sondern einen adstringirend<br />

bitterlichen Geschmack besitzen. Die Procedur, sie einen halben Tag lang in Kalkwasser<br />

zu maceriren, um das flüchtige Oel und das Harz der innern Rinde mehr zu fixiren, wird,<br />

so wie in Indien, auch hier bisweilen angewendet, doch hielt sie unser Freund Dr. LACERDA<br />

nicht für nöthig, sobald man nur die Trocknung in der Sonne schnell und sorgfältig vornehmen<br />

liess. Der Zimmt von Parä kommt in Farbe der ostindischen Mittelsortc gleich. Sein Arom ist<br />

schwächer und der Antheil an Schleim viel beträchtlicher, der Geschmack daher dem der Cassia lignea<br />

ähnlich. Immer aber ist dieser Zimmt noch besser als der, welcher von alten Zimmfbäumen<br />

in der Nähe von Rio de Janeiro gesammelt, neuerbxh in den'Handel gekommen ist. Das Klima<br />

der letztern Stadt scheint weniger als das von Parä das Gedeihen jener edlen Drogue zu begünstigen.<br />

Dort hat man übrigens schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts von Seiten des<br />

Magistrats* der Cultur des Zimmtbaumes Aufmerksamkeit geschenkt, und es ist darüber folgende<br />

Schrift von BERNARDINO ANTONIO GOMES erschienen: Memoria sobre a Canella do Rio de Janeiro,<br />

offereeida ao Principe do Brazil, pelo Senado daCamara da mesma Cidade, no Anno de 1798.<br />

Rio de Janeiro 1809. 8«<br />

III. Theil. 120

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