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R - Brasiliana USP

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?**• *yi ten * Sie wählen dazu grosse,, schöngefärbte Arten, und, gleich den alten Marsen<br />

und Psyllen, verstehen sie, durch Zeichen und Töne die Bewegungen der, sich aufgerichtet<br />

umherschwingenden, Thiere zu leiten. Diese Sitte, Schlangen zu beschwören, unter ihren<br />

Priestern und Zauberern weitverbreitet, ist sonder Zweifel sehr alt, so wie denn auch auf<br />

manchen hieroglyphischen Denkmählern der Mexicaner die Schlange als Symbol der Zeit<br />

oder des bösen Dämons erscheint.-— Eigentümlichkeiten der americanischen Schlangen<br />

sind ihre verhältnissmässig beträchtliche Länge und peitschenförmige Gestalt und die, vielen<br />

zukommende, Lebensweise auf Bäumen. Die zahlreichen Giftschlangen dieses Welttheils<br />

sind,, mit Ausnahme der Elaphe, wie manche asiatische, mit einem Loche im Gesicht<br />

versehen, dessen Bestimmung noch unerkannt ist. Jene glänzen im schönsten Wechsel<br />

karmoisinrother und weisser Querringe; andere, die fürchterlichen Klapperschlangen<br />

(Crotalus), die Lachesis-, Cenchris- und Bothrops -Arten verrathen durch düstre Färbung<br />

der BJaut und durph den scheusslichen Ausdruck ihres breiten Kopfes die bösartige,<br />

allen Thieren feindliche N^atur, Nur von der Paca behaupten die Indianer, dass sie von<br />

diesen Unthieren nichts zu fürchten habe, ja dass sie mit ihnen Freundschaft schliesse,<br />

Die Öphiden (Öphis) sind giftige Schlangen vom Ansehen der Giftlosen. Unter den letzteren<br />

hat 'das tropische America viele ihm eigenthümliche Formen : die colossalen Wasserschlinger<br />

und die Boa, welche die grössten Thiere des Landes zu überwältigen vermögen,<br />

fliß^Vickelschlange (Xipnösoma), durch einen Roll- oder Greifschwanz ausgezeichnet, die<br />

im oder am'Wasser lebenden Scheelaugen (Helicops), die mächtige, pardelartig gefleckte<br />

Jiböya• (Epi'Crates). Ganz unschädlich, oft in den schönsten Farben,prangend, winden sich<br />

zahlreiche Gattungen an Gebüschen und Bäumen in die Höhe: die Baumschlinger (Oxyrrhopusj,<br />

die Spitz - und Grünschlangen (Oxybelif, Chlorosoma) t die Peitschennatterh<br />

(Leptöphis), die Steig- und Metallnattern (Herpetodrys, Dendrophis), u. s. w. Andere<br />

barmlose Geschlechter wohnen auf der Erde, in Gruben und Löchern; die Bleichschlangen<br />

(Scytäle) und die stahjschimmerjlen Glanznattern (Liophis) kriechen in den offenen Waldätellen'einher,'<br />

im Sande windet sich die Cloelia, in der Erde das Blödauge (Typhlops),<br />

tirfd die am ganzen Leibe beschuppte Ilysia kommt bei regnerischem Wetter aus ihren<br />

Schlupfwinkeln im Boden hervor, um sich Insecten und andere kleine Thiere zu erjagen.<br />

An diese Ordnung der Schlangen schliessen sich die sogenannten Wühlen und Blindwühlen<br />

an: wurmförmige, nackte oder bescliildete, kleinküpfige, mehr oder weniger<br />

blödsichlige Schlangen, die wie Regenwürmer in der Erde wühlen, gleichsam die Maulwürfe<br />

unter den Schlangen. — Der innere Bau nähert diese lichtscheuen Thiere den Fröschen,<br />

jener durch so eigenthümliche Metamorphosen merkwürdigen Ordnung, welche sich<br />

M fler neuen Welt durch eine Menge Bildungen, insbesondere aber durch die fast unglaubliche<br />

Zähl der Individuen hervorihut. Auf dem Land, im Wasser, ja auf Bäumen<br />

hausen sie,'und ihre Rolle im Nälürdrama wird vorzüglich vom Ohre aufgefasst. Tonfremfig''<br />

erfüllen sie'die sonst schweigsame Landschaft mit ihrer weithin schallenden Musik.<br />

Besonders' wenn bei feuchtem Wetter der Abend dunkelt, vereinigen sich ihre zahlreichen<br />

Schaaren zu einem rauhen Concerte: ein Quacken, Bellen, Pfeifen, Blöcken, Hämmern, ja<br />

Brüllen ertönt, das den Europäer durch seine Vielartigkeit und Stärke nicht minder als die<br />

sichtbare Natur in gespanntem Erstaunen hält. Dem tropischen America eigen und daselbst<br />

den Krallenfrosh (Xenopus) Africa's vertretend, ist die Pipa, der Sternfinger (Asterodaety-<br />

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