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R - Brasiliana USP

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Zur GEOGRAPHIE des Tocantins noch folgende Beitrage. Alle grosseren Strome, welche ihre<br />

Gewässer aus*-dem Hochlande Brasiliens herabfuhren, um sie dem Amazonas einzuverleiben,<br />

durchschneiden zwei Landstriche von verschiedenartiger Natur, deren Grenze im Allgemeinen<br />

durch ihre Wasserfalle bezeichnet wird. Oberhalb derselben: Camposvegefttion, Goldformation,<br />

ein Minenland, dem von Minas Geraes, Goyaz und Cujaba vergleichbar} unterhalb Wälder<br />

von demselben Character, wie die in der Nachbarschaft des Amazonas, und in grosser Ausdelfnung<br />

dieselbe Flachheit und Erniedrigung des Landes. • Diese Region können wir füglich, das<br />

untere, jene das obere Stromgebiet nennen. Je weiter man von Osten nach Westen kommt,<br />

desto breiter wird die untere Region, indem sie sich tiefer nach S. erstreckt, #md erst in grösserer<br />

Entfernung vom Amazonas durch das Minenland Begrenzt wird. Diese allgemeine Bemerkung<br />

scheint sich ganz vorzüglich»an dem Tocamtinsf dem östlichsten jener Ströme,,zu be-<br />

* »tätigen, welcher, nach den Aussagen der Reisenden, die ich hierüber zu vernehmen Gelegenheit<br />

hatte, etwa in einer Breite von 4° 3o', da wo er aus dem Canal ä*e Taunri'hervortritt, die letzten<br />

Erhöhunga* des Tafellandes, zu verlassen scheint. In diesem Canäle nämlich, dessen Länge \;on den<br />

Schiffern auf 12 (in* gerader Linie etwa 5) Legoas angegeben ist, werden die. hellgelben Gewässer<br />

des Tooantins .zwischen steinigen Ufern zusammengedrängt, und strömen, sich zwischen<br />

Kh*pp%i und» Bänken von Rollsteinen Bahn machend, und hie und da kleine Fälle bildend, mit,<br />

grosser Geschwindigkeit abwärts. Unterhalb des Canals von Tauiri, an dem Orte Ita-boca<br />

(Steinloch) macht der Tocantins noch vier stufenartige Fälle, und von nun an nimmt er an<br />

Breite bedeutend zu, wodurch die Steinbänke der Prayä Grande veranlasst werden. Nördlich<br />

von der verlassenen Befestigung Alcobaca wallt der' Strom ungetheilt «wischen niedrigen Ufern,<br />

aber nichts destoweniger eine Stunde breit, ruhig dahin. Unterhalb der Villa de Bafäo fangen<br />

niedrige, dichtbewachsene Inseln an, die, Gewässer in vielfache Canäle au vertheilen. Je weiter<br />

man abwärts kommt, desto mehr nehmen sie an Zahl und Ausdehnung zu, so. dass man in<br />

der Breite von Cametä drei volle Stunden braucht, um von dem einen Ufer zum andern überzusetzen.<br />

Der Tocantins wiederholt von hier an abwärts bis zu den Bahias do Limoeiro und<br />

de Marapatä die Eigentümlichkeiten des Parä und des Amazonas. Sein* Ufer sind gleich denen<br />

dieser grossfn Wasserbecken mit unreinlicher x «an CacaS reicher Igaböwaldung bedeckt,<br />

und, weit landeinwärts niedrig und eben, dem Spiele der 1 Gewässer unterworfen, welche eine<br />

Ebbe und Fluth wie 3er Ocean einhalten. Die östlichen Ufer in dieser Gegentt sind höher als<br />

die westlichen; sie steigen zu einer Hügelreihe an, welche den Mojü und den südlichsten Beifluss<br />

des Anafü, den Supiuba, vom Tocantins scheiden. Die niedrige Lage cTes westliehen Ufe«s<br />

wird vor Allem durch die Bifursation des Paranamucü angedeutet,. der seinen östlichen Ast in<br />

den Hauptstrom ergiesst, durch den westlichen hingegen mit einem Klaren Binnensee in Verbindung<br />

steht, dessen Entleefungscanal» irr den Rio d9s Bocas 'der Jmcundaz ist. Südlich, vom-<br />

Tauiri ergiesst sich auf der Westseite der Bach Arary oder Agoa de Saude in den Tocantihs v<br />

wegen seiner Heilkraft in manchen Krankheiten schon zu BZRRJEDO'S Zeiten berühmt (Aiinaes<br />

§. 1204.) Auch uns erzählte ein Indianer von dem, durch ihre helle Hautfarbe ausgezeichneten,<br />

Stamme der Jacundaz, den wir in Breves als Ruderer aufgenommen- hatten, Mancherlei<br />

von der mejjicinischen Eigenschaft dieses WunderwaAers. Es »soll vorzüglich gegen- Leber-,<br />

ISiered - und Hautkrankheiten von Nutzen seyn,'und sogar von kranken Thieren aufgesucht<br />

werden. Wahrscheinlich beruht seine Wirksamkeit in der Reinheit ur?d Kühle, und diess sind<br />

allerdings doppelt schätzbare Eigenschaften am Tocantins, dessen unreines Wasser, wie ich beul.<br />

Theü. 131

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