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R - Brasiliana USP

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Plätze. Die Bauart ist ganz bürgerlich; die Häuser, selten aus mehr<br />

als zweien, oft aus einem Stockwerke bestehend, sind selbst in minder<br />

grossen Verhältnissen erbaut, und weniger verziert, als die von Maranhäo,<br />

einfach geweisst, und oft ohne Glasfenster; aber das Ganze ist<br />

reinlich, bequem, und macht den Eindruck einer freundlichen Häuslichkeit.<br />

Die Kathedralkirche (Se de S. Maria da Graca) ist ein zwar<br />

nicht hohes aber würdiges, das Gemüth heiter und fromm stimmendes Gebäude.<br />

Die Wandcapellen desselben sind mit Oelgemälden von portugiesischen<br />

Meistern geschmückt, die jedoch wenig künstlerischen Werth<br />

haben. Das ehemalige Collegium der Jesuiten [Collegio), jetzt Wohnung<br />

des Bischofs und Priesterseminarium, macht dem Geschmack und<br />

dem Unternehmungsgeist jener ehemals so mächtigen Körperschaft Ehre.<br />

Die daran stossende Kirche der Jesuiten ist jetzt Krankenhaus {Casa da<br />

Misericordia). Auf der östlichen, gegen das Festland hingerichteten<br />

Seite der Stadt, ist durch die Einsicht des neuerlich* verstorbenen D.<br />

MARCOS DE NORONHA E BRITO CONDE DOS ARCOS, der seine wohlthätige<br />

Wirksamkeit in Brasilien mit dem Gouvernement von Parä begann,<br />

ein freies Stück Land gewonnen worden, welches, durch Gräben ausgetrocknet,<br />

und mit Alleen schöner Bäume geziert, den einzigen Spazierort<br />

um die Stadt bildet. Die Wollbäume {Bombax Mangnba, Mart.<br />

und Ceiba, L.), australischen Brodfruchtbäume (Artocarpus incisa, Forst'.),<br />

die Mangas {Mangifera indica, L.) und Monbimpflaumen (ßpondias<br />

Myrobalanus, L.) haben sich in zwei Decennien zu schattenreichen<br />

Stämmen erhoben, und zieren die anmuthig frische Gegend, worin einzelne<br />

Landhäuser zerstreut liegen. Durch diese zweckmässige Anlage<br />

hat Parä ausserordentlich an Salubrität gewonnen, und es giebt hier<br />

gar keine jener endemischen Krankheiten, welche man innerhalb der Tropen<br />

beobachtet. Das gelbe Fieber, das in dem benachbarten Cayenne schon<br />

einigemal, z. B. im Jahre 1778, und, wenn anders den ärztlichen Berichten<br />

volles Vertrauen zu schenken ist, im Jahre 1667 auch in<br />

Pernambuco gewüthet, hat sich hier niemals gezeigt. Wenn die<br />

Lage dieser Stadt in geringer Entfernung vom Aequator (in i°, 28's.<br />

B. und 5i°, w. L. von Paris, nach CONDAMINE: in i°, 18' s. B. und

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