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R - Brasiliana USP

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— XII. —<br />

Charakter im tropischen America, insbesondere in Brasilien, bestimmen., Ihr,/Totaleindruck [<br />

hängt zuerst, von der Grösse und dem Umfange des ausdauernden Gerüstes, von seiner Verkeilung<br />

(Verästelung) und Richtung, dann von der Belaubung, dem hinfälligen Kleide ab,<br />

womit manche Gewächse ohne Unterbrechung, andere -nur ri zu gewissen Zeilen geschmückt<br />

sind, Blüthen und Früchte, nur periodisch an der Pflanze erscheinend, nehmen nur dann an<br />

dem* malerischen Charakter (an dem Habitus'oder der Tracht) TheiK wenn sie .in grosser*<br />

Zahl und Masse, hervortreten.<br />

Bekanntlich theikn die Botaniker das gesammte Gewächsreich nach der örganisaj&jft,<br />

des Saamens in drei grosse,Gruppen: die Dicotyledonen, Mono- und Aeotyledonen, d. h; inS<br />

Pflanzen mit zwei, mit einem Keimlappen und ohne .denselben. Von den .letzten, grossen r<br />

theils kleinen, unansehnlichen^ und holzlosen Gewächsen.,,^wie .die Moose, ,die Flechte^ un4A<br />

Pilze sind, kann hier Jteine,Rede seyn, denn sie bestimmen den Ljnd^gh^f|ljc^gn Charaktejcg,<br />

nicht. Die apdern Hauptabteilungen, werden riauch Exogenen u^g F^ndogenen j genanntes<br />

erstere Gewyichse, die ringsum in «der Peripherie des Stammes, ,ynd, ^rjj.Aest^fnij^Jahrrii^eu:<br />

anwachsen, letztere solche, die ohne getrennte concentr^sche Lagen, anw^hsen, jfene sondern,,<br />

deutlich die Systeme von Rinde, &olz und, Mark yop. ejnandei'jah; diese enthalten die ein-'<br />

zelnen Verbindungen (Complexe) von Zellen, Fasern und Gefässen ohne organische Grenzo». untere<br />

einander. Der innere Bau der Pflanzen, d. h. die Art in welcher sich die Elementarorgane ,<br />

gegenseitig verbinden und ausschliessen, steht in einer wefentlichen Beziehung namentlich)<br />

zu der Stellung und dem Baue der Blätter und dadurch zu der äussern Tracht, so dass WIR J<br />

füglich die physiognomische Betrachtung der Hauptformen auf jene Grundabtheilung in Monound<br />

Dicotyledonen zurückbezienen.. /Folgende Pflanzen£ormen ti nun treten in dem landschaft- 1<br />

liehen Gemälde des tropischen A"merica am bedeutungsvollsten und am häufigsten hervor:<br />

aus der Classe der Monocotyledonen oder EinsaamenlappjgenGewächse; die kraut- und,<br />

baumartigen Gräser, die baumartigen Lilien und Agaven, die pA$anasjs^amden (Bromeliace,ae), v<br />

die Orchideen (Stendeln), die Arongewächse (Aroideae^, die W.üfl^chjdfe (Seitamineae), die<br />

Bananen, oder Pisanggewächse, die Palmen; — aus der Classe der Diooty le donen oder<br />

Zwcisaamcnlappigen r Pflanzen: die (Zapfenbäume Nadelhölzer), die Bäume der Seeufer- oder<br />

Mangrovewaldung, die Nopaleen (Cactusgewachse), d.ie Kürbissbäume und die baumartigen<br />

Ncsseln^(Urticaceae), die verschiedenen Buschtaue Cjder Lianen, die Lorbeer-jUnd^yrten- ,<br />

bäume, die parasitischen Gutti-Gewäcbse, die dickstämmigen Wollbäume (Bomhaceae), und<br />

die fiederlaubigen, Hülsenfrüchter. Hier sind endlich noch die Farn zu nennen, jene in der<br />

Bildung seltsam schwankenden Gewächse, die von den meisten Botanikern zu den Aeotyledonen<br />

gerechnet werden.<br />

Die G r ä s e r .(Graminq,, Plantae gramineae). Wem wären wohl diese Gewächse,<br />

unbekannt, welche in der innigsten Beziehung zu der historischen Entfaltung, unseres Geschlechtes<br />

stehen? Der Dienst jener sanften, wohlthätigen Ceres,j deren Pflug die früheste»<br />

Menschheit zu ^Geselligkeit und SitLe verband, ist seit Jahrtausenden die Aufgabe der Staaten<br />

geworden, und jene an Nahrungsstoff reichen Gräser, die Cerealien, erneuen in jedem<br />

Frühlinge den alten Bund der .Völker mit der Erde. Die grünende 1 Saat und das goldne<br />

ErndtefJeld, bedeutungsvolle Anschauungen für Sinn und Gemüth, symbolisiren in ihrem jähr-

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