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R - Brasiliana USP

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Die Pflanzen und Thiere des tropischen America,<br />

zunächst<br />

als Erklärung der Abbildungen im Atlas.<br />

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Die Natur, wie sie sich vor dem Auge des Betrachters entfaltet, kann nicht ohne den<br />

Menschen gedacht werden. In ihm hat sie das herrlichste Werk ihrer Schöpfungen auf<br />

Erden dargestellt. Als Maassstab und Gesetz ragt er über Alles und Jedes hervor, und gegen<br />

ihn, als das edelste Vorbild, drängen sich alle Gestalten heran, beherrscht von dem<br />

eingebornen Triebe nach unendlicher Entwickelung und Veredlung. Dieser Trieb ist die<br />

Wehmuth der Schöpfung, von der ein tiefer Denker unserer Zeit gesprochen hat, und Jeder,<br />

der mit freiem Auge sieht, wird sie anerkennen. Nur wenn sich der Blick zur Unendlichkeit<br />

des Sternenhimmels aufrichtet, wenn er an dem fernen Lichte der Sonnen haftet,<br />

oder sich in jenen dunklen Räumen verliert, aus denen das Geheimniss ewiger, unerforschlicher<br />

Nacht auf uns herniederschaut — fühlt sich der Mensch der Sphäre dieser<br />

irdischen Sehnsucht entrückt, und der Eindruck höchster Ordnung, reinster Harmonie, unbegrenzter<br />

Grösse hebt ihn in jene heitere Region, die, unberührt von Schmerz und Lust,<br />

Ziel und Hoffnung unseres Geschlechtes ist. Die Theile der Naturforschung, welche jene<br />

Bewohner der Erde, Pflanzen und Thiere, zum Gegenstande haben, müssten daher eine<br />

dauernde Quelle schwermüthiger, ja schmerzlicherBetrachtung seyn. wohnte nicht in jedem<br />

Geschöpfe ausser jener Sehnsucht nach einem höhern, mehr entwickelten Wesen eine so<br />

ruhige und kräftige Freude an dem Daseyn. Diese ist es, welche der Form besondere Haltung<br />

und Ausdruck, der Gebärde einen eigentümlichen Sinn, dem ganzen Leben und Thun<br />

einen vollständigen Charakter, eine specifische Physiognomie verleiht; und in der Darstellung<br />

dieser Besonderheiten zeigt sich jedes organische Geschöpf gerade so, als wäre es nur<br />

für sich, nur um seiner selbst willen, vorhanden, als hätte es allein sich des Lebens zu<br />

erfreuen. Der Mensch, durch seine Gegenwart gleichsam das Gesetz zu allmäliger Verän-,<br />

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