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R - Brasiliana USP

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Ufern; nur selten treten dazwischen freie Wiesen hervor. Dieses untere Stromgebiet wird ausschliesslich<br />

durch Indialter von dem mächtigen und zahlreichen Stamme der Mundrucüs bewohnt,<br />

deren Aldeas an »beiden Seiten des Stromes liegen. Villa Nova de S. Cruz, das südlichste<br />

Kirchspiel am Strome, hat grösstenteils Mundrucüs zu Pfarrkindern, und eine von ihnen besuchte,<br />

CSpeUe, in G*uri, noch weiter stromaufwärts. Diese 'Indianer treiben Handel mit Cacao,<br />

Nelkenzimmt und Salsaparilha, die sie am Strome sammeln, und werden desshalb von den<br />

Einwohnern von Santarem besucht, welche Ihnen Baumwollenzeuge, Branntwein, falsche* Perlen<br />

, Mützen und Eisengeräthe zum Tausch anbieten. Ehemals erklärte Feinde^ der Portugiesen<br />

sind diese Mundrucüs gegenwärtig urrf so "zuversichtlichere Bundsgenossen, als Dir Muth und<br />

.ihre grosse Anzahl die Einwanderer von feindlicher Behandlung abhält. Südlich von den Mundrucüs<br />

wohnen die Mauhes, ebenfalls eine sehr ansehnliche und gewerbsame Nation. Von ihnen<br />

wird vorzüglich auch, das Guarana eingehandelt, in dessen »Bereitung sie Meister sind.<br />

Oberhalb ihrer Ortschaft (Mälloca) Itaituba wird die Schifffahrt durch den Fall, Maranhäo<br />

genannt, unterbrochen, wo d;e Last" zu Lande Weiter gebraAt, das Fahrzeug aber in dem<br />

Sumpfe eines Grabens bis oberhalb 'des Falles geschoben werden muss. Etwa in der Mitte der<br />

ganzen Reise stösst man auf andere Katarakten, deren grösste, der Salt» Grande, den Strom<br />

iu seinem Laufe vollkommen abschneidet, und einen Fall von dreissig Fuss Höhe zu machen<br />

zwingt. Hier mus%Last und Canoa zweihundert Klafter weit zu Lande weiter transportirt werden.<br />

Weniger gefährlich sind die letzten Fälle,, Cachoeiras de S. Carlos und de S. Joäo da<br />

Barra, oberhalb welcher sich die beiden Hauptarme des Tapajöz, der Juruena und Arinos vereinigen.<br />

Vorzüglich am ersterer» wohnen die Apiacas, welche zwar noch keine ^Aldeas bilden,<br />

vielmehr einzeln zerstreut wohnen, jedoch Freunde der Brasilianer sind, und ihnen beträchtlich<br />

viel Salsaparilha im Tausche zuführen. Nächst ihnen sind dieJrVabahybasm durch Zahl und bessere<br />

Gesittung ausgezeichnet. Eine höchst auffällende E/^cheinung ist, dass diese b ei den Stämme,<br />

rings umgeben von anderen, welche djf verschiedenar^gsten Sprachen sprechen, sich aer Tupi-<br />

Sprache bedienen. Diess, so wie die-Endung ihres*Namens in azoder äs saheint darauf hinzudeuten»,<br />

dass sie Theile jener Tupinambazes seyen f von .deren Wanderung aus dem Süden<br />

Brasiliens bis zu der Insel Tmpinambarana uns «chon ACUMNA berichtet. Andere Stamme, die<br />

uns als näher oder weiterovom Tapajöz und 8einen*Wurzelflüssen Wohnend genannt wurden,<br />

sind "die Yavaims, die Uarapäs, Ubayhas, Mambriaräs, Guajajdz, Bacufis, und die CAacuruhinas.<br />

MONTEIRO (§. 55.) nennt (i.- 5. 1782.J überdiess die Tapacoräs, Cararys, Jacare*<br />

tapuyja und Sacopes, beide Anthropophagen, die Suariranas, Piriquitäs uftd Uara-pirang\s.<br />

Es «ist'mir unbekannt, welche von diesen Stämmen*noch jetzt, und wo sie existiren, welche.<br />

bereits*in der fortwährenden Bewegung und Auflösung untergegangen sind, *oder welche nur<br />

«ls Horden grösserer Stämme, und nicht als selbstständige Stamme, aufzuführen wären. Der<br />

Ethnograph, dem es um eine vollständige Kunde, der brasilianischen Urvölkerstä*mme zu thun<br />

ist, muss vorzüglich behutsam bei Aufzeichnung dcr k Nttnien aus der Lingua ge*al (wie Jacaretapuüja,<br />

Uara-piranga (Kaiman -Indianern rotlie Mänrfer) seyn*, weil diefe nicht von den ungebildeten<br />

Stämmen selbst ausgegangen sind Mit den meisten dieser Indianer treten die Reisenden<br />

auf dem Tapajöz in Verkehr; wenn aber Misstrauen ode% der Argwohn betrogen zu<br />

.»eyn, bei den Indianern herrschend wird, so überfallen sie bisweilen die Mannschaft der Canoas<br />

bei Nacht, und dfe Reisenden bezahlen ihre Speculation mit dem Leben. Es ist daher<br />

die Vorsicht nöthig, am Abend die besuchenden Indianer wegzuschicken, und .während der

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