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R - Brasiliana USP

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— LIII —<br />

gleich den Schlangen, mit Giftzähnen verwunden könne, es sey denn, dass etwa jene mit<br />

höckeriger harter Schaale umgebene Krusteneidechse Mexico's (Heloderma) solch gefährliche<br />

Waffen trüge. Viele wohnen auf Räumen, und nähren sich von Blättern, Blumen und<br />

Früchten; andere leben in Ritzen und Löchern des Bodens. Die meisten gehen bei Tage,<br />

angelockt vom warmen Sonnenscheine, aus ihren Schlupfwinkeln hervor; nächtlich hingegen<br />

schleichen die Geckonen auf Raub aus. Schnell und kräftig bewegen sich die meisten<br />

Geschlechter mit freier Zunge*), und die Dichzüngler mit zusammengedrücktem Rumpfe* 4 ),<br />

welche zum Theil durch einen aufblasbaren Kehlsack (Dactyloa), durch Kehlwamme oder<br />

Hautkamm auf dem Rücken (•Senembi, Leguan, Hypsilophus Iguana), oder durch ein<br />

-Hörn auf der Stirne (Metopoceros) oder durch einen höckerigen Ropf (Amblyrhynchus)<br />

ausgezeichnet sind. In Mexico kriecht der durch seine abentheuerliche Form berühmt gewordene<br />

Basilisk (ßasiliscus) an den Bäumen umher. 'Noch langsamer bewegen sich jene<br />

dicken Echsen mit stacheligem Schwänze, die Krötenbäuche (Phrynosoma) Mexico's, die<br />

Plattechsen und Kiclschweife (Platynotus, Tropidurus) Brasiliens. — Eine besondere Ordnung<br />

der Amphibien sind die Fischlinge. Zugleich durch Kiemen und durch Lungen<br />

athmend, bald mit vier Füssen (der Salamanderartige Necturus), bald nur mit zwei Vorderfüssen<br />

(die aalartige Sirene) verseben, nacht und in der Lebensweise mit den Aalen übereinstimmend<br />

, erinnern sie an einen Larvenzustand, und machen den Uebergang zu den Fischen.<br />

Hierher gehört, der merkwürdige Axololl Mexico's (ßiredon), unserem Proteus, aus<br />

den Höhlen von Krain, vergleichbar***).<br />

Mehr als alle übrigen Thierclassen entziehen sich die Fische dem Auge, und unsere<br />

Betrachtung mag daher schnell an ihnen vorübergehen. Wo wäre auch das Maass für diese<br />

flüchtige Uebersicht zu finden, wollten wir alle jene grotteshen und seltsamen Gestalten<br />

•) Die Panzerechse (Thorictis), der Krokodilschweif (Crocodilurws)', der Tejü (Podinema), der<br />

v-Kämmzahntejü (Ctenodon), die essbare Schienenechse (Cnemj.dophorus) und Fehlechse (Acranlus). Alle<br />

diese Gattungen repräsentiren in America die Monitoren der alten Welt. — (Geschwänzte Frösche,<br />

Salamander und M°hike (Salamandrae und Tritones) scheinen dem heissen America fremd, wohl aber<br />

kommen sie, so wie in Europa, auch im nördlichen America vor.)<br />

••"-' ••' <<br />

•*) Die meisten dieser Geschlechter sind durch eine schön smaragdgrüne Farbe ausgezeichnet.<br />

Minder beweglich sitzen die Brunnen- und Streitechsen (Ophryoissa, Enyalius) und die Hochschrei.<br />

ter (Hypsibatw) Tage lang an den Stämmen der finsteren Urwälder. Die Natur hat sie dadurch ihren<br />

Feinden entzogen, dass sie sie in unansehnliche Farben hüllte, und ihnen den Schein von Math<br />

und Kühnheit eingab, denn sie verstehen, sich mit geöffnetem mopsartigen Rachen und ausgestreckten<br />

Beinen zu erheben, und dem Verfolger gegenüber in drohende Stellung zu versetzen,-oder plötzlich,<br />

durch Ausstossen der Luft mager zu machen, und gleich den Heuschrecken vom Baume ab dem Fein,<br />

de entgegen zu schnellen.<br />

***) Wir führen als Repräsentanten der Amphibien, auf unserer Tafel vor: die Riesenschlange<br />

Boa constrictor, L. fig. »!.), den gehörnten Frosch (Ceratophrys dorsata, Neuw. fig. 27.), eine Kröto<br />

{Bufo ornattu, Spix. fig. 28.) und die grosse Schildkröte vom Amasonenstrome (Emys expansa,<br />

Schweig, fig. 16.)

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