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R - Brasiliana USP

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Nebenflüssen des Festlandes und der Insel von Marajo gebildet und Rio<br />

do Parä genannt wird. Derjenige Theil dieser mächtigen, mit einem Archipel<br />

kleinerer Eilande versehenen Wasserfläche, welcher sich nördlich<br />

von der Mündung des Rio Mojü zwischen der Insel Marajo und dem<br />

Festlande bis zur Stadt und der Bahia de S. Antonio erstreckt, heisst<br />

Bahia do Goajarä. (Andere bezeichnen mit diesem Worte die von<br />

einigen Inseln unterbrochene, niedrige und bewaldete Mündung des<br />

Rio Guamä.') Die Breite des Stroms beträgt hier vom Festlande bis<br />

nach Marajo anderthalbe deutsche Meilen; aber ein Theil des jenseitigen<br />

Ufers wird dem Blicke, durch die Insel Jlha das Ongas von ähnlicher<br />

Ansicht, entzogen, welche gen Westen fast eine Stunde von jenem<br />

entfernt liegt. Südlich von der Stadt vereinigt sich mit jener grossen<br />

Wasserfläche der Rio Guamä, ein ansehnlicher Fluss, der von Osten<br />

aus dem Continente herabkömmt. Wegen der Ebene des Landes stellt<br />

sich die Stadt dem Beschauer von der Seeseite ohne alle Tiefe, gleichsam<br />

als aus zwei Häuserreihen bestehend, dar, und der nahe Hintergrund<br />

hoher Urwälder macht bemerklich, wie hier menschlicher Kunstfleiss<br />

nur mit Mühe der tropischen Vegetation seinen Standpunkt<br />

abgewonnen habe. Von der Seeseite aus erblickt man (vergl. die Ansicht<br />

im Atlas) nahe am Ufer und fast in der Mitte der Häuserreihen<br />

das Kauf- und Zollhaus (Praca do Commercio e Alfandega), hinter<br />

welchem die Doppelthürme der Kirche das Merces hervorragen. Tiefer<br />

im Lande erhebt sich die Kuppel der S. Annenkirche, und auf der<br />

Nordseite endet die Ansicht mit dem Kapuzinerkloster (de S. Antonio)',<br />

an der äussersten Südseite ruht der Blick auf dem Castello und dem<br />

Militärspitale, an welches sich das bischöfliche Seminarium und die<br />

zweithürmige Kathedrale anschliessen. Noch weiter landeinwärts ragt<br />

auf jener Seite der Pallast des Gouverneurs, ein würdiges Gebäude<br />

hervor, welches unter der Regierung des Bruders von Marquis POMBAL<br />

erbaut wordtn ist. Wenn nun aber der Ankömmling in die Stadt selbst<br />

tritt, findet er mehr, als jene Ansicht versprach: solide, meistens aus<br />

Bruchsteinen gebaute, Häuser reihen sich zu breiten Strassen, die sich<br />

unter rechten Winkeln durchschneiden, oder bilden mehrere ausgedehnte

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