R - Brasiliana USP
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— XLIX —<br />
americanische-Strauss (Rhea americana, Briss. fig. 36.) zwar beträchtlich kleiner, als der,<br />
welcher die Steppen Africa's bewohnt, aber verwandt in Sitten und Lebensweise. Nicht<br />
selten sieht man ihn in.Sehaaren in Gesellschaft der Seriema, wie Antilopen mit dem africanischen<br />
Strausse, einheraehea, . Noch geselliger sind die grössten der bekannten Störche<br />
(die Mycteria arnericana, Briss.^ mit nacktem Halse, fig. 32.) und die Löffelgaus (Platalea<br />
Ayaya, L. fig. 33.), welche sich zum gemeinschaftlichen, Fischfang in zahlreiche Reihen<br />
versammeln. Ueberhaupt zeichnen sich die Wasservögel (Eilten, Taucher und Wasserhühner)<br />
durch einen lebhafteren Trieb zur Geselligkeit, aus. Sie sind es auch, welche, durch<br />
gewisse Naturepochen, insbesondere durch,den verschiedenen Wasserstand der Flüsse und<br />
Seen, veranlasst, ihre Wohnorte für eine Zeit lang verlassen; während die meisten andern<br />
Vögelgeschlechter, unbekümmert um äusseren Wechsel, den alten Stand behaupten. So<br />
wie die Natur unendlich mannichfache Eormen in diesen Thieren entfaltete, hat sie sie auch<br />
mit allerlei'Trieben, Kunstfertigkeiten und Lebensarten ausgestaltet. Wer vermöchte die<br />
.verschiedene. Weise der Paaruag, des Nestbaues, der Sitten, zu erzählen? — Hier sitzt der<br />
VerkehrtsohnabefCRAynchopii^^tundenlang unbeweglich mjtj^ingezogenemKopfe am Strande de.s<br />
Meeres oder grosser Ströme; dort jagen die. zahlreichen In&ectenfänger eiligen Fluges in der<br />
warmen-Abendluft umher; .die Bastardreiher (Notherodi,usJ jrralen, langsam durch die Gewässer,<br />
die Madenfresser (Crötophaga) verfolgen, , e die> Buphaga Habessiniens,<br />
das Rindvieh, und hängen »ich wohl an dasselbe, umjd^e, Maden hervorzuholen. Die Fregattvögel<br />
schweben, wie bei uns die Bartgeier im Gebjrgß* nach Beute spähend, über der<br />
Fläche des Meeres. Die Staardohlen (Psarocolius), sjunmt99%yrape von Gefieder, mit blutrothem<br />
oder goldigem Unterrücken,. leben wie Staaren in grossen Haufen, und bauen sackförmige,<br />
hängende Nester. Auf der Erde nisten, wie. der Strauss, die Rebhühner, das Ti-<br />
'namu und andere zwischen beiden schwankende Bildungen (Crypturus, Nothura u. Rhynthotgts);<br />
auf niedrigem Geeweige bauen die Hocco und die Seriema (Dicholophus), ein Repräsentant<br />
des africanischen Secretärvogels (Gypogerumus), und, der durch seinen Federbusch<br />
dem Wiedehopfe ähnliehe Zigeunervogel (Opistkocor^u^pristatus, III.) ihre. Nester.<br />
Im dichtesten Gebüsche des Urwaldes nistet der melancholische^ SUTUCUL (Trogon) mit, metallisch<br />
glänzendem bunten Gefieder. Die Colibri, welche r um die Blumen schwebend, mit<br />
ihren langen* Schnäbeln kleine Insecten daraus hervorholen, heften ihre niedlichen Nester<br />
in die Gabein-dichter Gesträuche*. Dagegen bauen auf den höchsten Firsten des Waldes, in<br />
einzelnen Paaren, die Geier und Falken,'und in hohlen Bäumen, die Ar as ihre Nester. Letztere<br />
(Psittaciw Macao, > Äraraüna fig* 18. u. s. f.) sind die grÖsste Form der Papageiea in<br />
der neuen Welt, wo sie die Cacadus der alten repräsentiren; sie zeichnen, sichijjburch das<br />
nackte, mit Federlinien besetzte Gesicht aus. Diese Gruppe, die eigentlichen Papageien<br />
und *die, längergeschwänzten, Farakitten sind eine der bezeichnendstes; Thierformen im tropischen<br />
America. Ihr schönes Gefieder , bei welchem die grüne Farbe vorherrscht, und<br />
ihre Sitten haben sie seit langer Zeit mit den Indianern befreundet, welche sie mit grosser<br />
Geschicklichkeit fangen, zähmen, und einzelne Worte sprechen lehren. Uebrigens haben<br />
diese Völker, unbekannt mit der Zucht von Haus thieren, auch der Zähmung von Vögeln'<br />
für den Haushalt wenig Sorgfalt zugewendet. Bios in Mexico sehen wir den Truthahn<br />
(Meleagris Gällopavo, L.) gezähmt, und von dort ist er nach Europa verbreitet worden.<br />
Unser Haushuhn war vor der Eroberung in America unbekannt, und nur wenige<br />
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