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R - Brasiliana USP

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5o°, Z*2', 45" w. L. v. P. nach RIDDLE), auf einem sehr niedrigen<br />

Terrain, an grossen Wasserflächen, nach den allgemeinen Erfahrungen<br />

ein ungesundes Klima zu bedingen schiene, so darf man doch annehmen,<br />

dass Parä unter den brasilianischen Seestädten eine der gesündesten<br />

sey, und ohne Zweifel würde "es hier der Krankheiten noch viel weniger<br />

geben, wenn das Volk nicht durch schlechte Nahrungsmittel dazu<br />

disponirte. Leider aber ist die Kost nicht so gut und gesund, als man<br />

bei dem Reichthum des Landes erwarten könnte. Der gemeine Mann<br />

geniesst als Hauptnahrung Mandioccamehl, getrocknete Fische und gesalzenes<br />

Fleisch, welche letztere von der benachbarten Insel Marajo<br />

hergebracht werden. Das aus der Mandioccawurzel gewonnene Mehl<br />

erleidet hier, wie überhaupt in den nördlichsten Theilen Brasiliens, eine<br />

nachträgliche Behandlung, die zum Zwecke hat, es der Verderbniss<br />

minder geneigt zu machen. Es wird nämlich mit einem Zusätze von<br />

Wasser dem Anfange einer Gährung ausgesetzt, und dadurch dichter,<br />

und für den Gaumen der Einwohner wohlschmeckender. Das so zubereitete<br />

Mehl wird Farinhä d'Agoa genannt, und soll die Entstehung<br />

von kalten Fiebern eher begünstigen, als das auf die einfachere Weise<br />

bereitete. Reis wird minder häufig genossen, als er vermöge seiner<br />

Salubrität verdiente. Die nahen Gewässer liefern viele und schmackhafte<br />

Fische, aber selbst diese, welche sich die Einwohner durch<br />

ihre Indianer, denen das Fischergeschäfte obliegt, leicht verschaffen können<br />

, werden nicht so oft genossen, als die an der Luft getrockneten<br />

und leicht gesalzenen Fische, namentlich der Pirarucü (Sudis Pirarucu,<br />

Spix. Pisc. t. 16. oder S. Gigas, Cuv.), welche aus den Fischereien<br />

von Marajo nach der. Stadt gebracht werden. Diese fruchtbare<br />

Insel, die Vorrathskammer der Hauptstadt, ernährt eine grosse Menge<br />

Hornvieh, welches entweder lebend herübergebracht, oder schon dort<br />

geschlachtet, eingesalzen und getrocknet wird. Da aber die Rinder<br />

auf dem äusserst niedrigen Eilande die Hälfte des Jahres hindurch' im<br />

Sumpfe umherwaden, den Anfallen äusserst zahlreicher Kaimans ausgesetzt,<br />

in beständiger Furcht, und von dichten Mosquitenhaufen verfolgt<br />

leben müssen und ohne Obdach während des fast täglichen Regens

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