Verordnungsblatt - Erzdiözese Salzburg
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Viertens der optimale Schutz des Archivguts vor von außen kommenden<br />
pysikalisch-chemischen, biologischen oder mechanischen Schädigungen<br />
und vor einer Substanzminderung durch Verlust. Konservierung,<br />
Schutz, Bewahrung, Sicherheit müssen im Lagerungsbereich<br />
undifferenzierten Forderungen nach Kostenminimierung und Ablaufeffektivität<br />
vorgehen. Das richtige Raumklima wird durch ein individuelles<br />
Klimakonzept erreicht, das alle Möglichkeiten von der so genannten<br />
natürlichen Klimatisierung über die Wandtemperierung bis<br />
hin zur Voll-Klimaanlage nützt (meist in Mischform), wobei das Konzept<br />
selbst Ergebnis einer sorgfältigen Analyse der kleinklimatischen<br />
Gegebenheiten und bauphysikalischer Erkenntnisse ist.<br />
Fünftens Wirtschaftlichkeit in einem umfassenden, fast könnte man sagen<br />
volkswirtschaftlichen Sinn.<br />
Sechstens die bauliche Umsetzung des heutigen Selbstverständnisses<br />
der Archive als offene, schwellenangstfreie Dienstleistungsbetriebe.<br />
Siebentens bei einer gemeinsamen Unterbringung mit anderen kulturellen<br />
oder administrativen Einrichtungen die aus Sicherheitsgründen<br />
unverzichtbare Geschlossenheit des archivischen Bereichs.<br />
Schließlich achtens die Funktionalität im Sinne einer umfassenden baulichen<br />
Berücksichtigung der Charakteristika einer archivischen Einrichtung,<br />
insbesondere der gegenwärtigen und der zu erwartenden<br />
archivischen Aufgaben.<br />
Ich denke, wenn es einen europäischen „Archivbau-Preis“ oder ein<br />
europäisches Archivbauzertifikat gäbe, man müsste diese heute dem<br />
neuen Archiv des Erzbistums <strong>Salzburg</strong> verleihen.<br />
1876 erschien der erste Band der noch heute als Flaggschiff der archivwissenschaftlichen<br />
Literatur anzusehenden Archivalischen Zeitschrift.<br />
Man findet dort einen Aufsatz über „Archivneubau und Archiveinrichtungen“,<br />
in dem es heißt: „Es ist oft kaum glaublich, welcher<br />
Reichtum an ungesunden Ideen sich dokumentiert, wie sich selbst bei<br />
dringlichen und unabweisbaren Neubauten die Frage verschleppt und<br />
welche Versuche gewagt werden, um die Unterbringung anerkannt<br />
wichtiger Archive in ‚disponible Räume‘ zu ermöglichen, die in der<br />
Regel zu schlecht für alles Andere, immer aber noch gut genug erscheinen,<br />
um für die Aufnahme ‚alter Akten‘ gut befunden zu werden.“<br />
Heute bin ich für diese Zeitschrift verantwortlich und lade Sie ein,