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Final Evaluationsbericht GGSE Leuphana Design - Fortbildung NRW

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Die Stufe der Mitentscheidung beinhaltet neben einer teilweisen<br />

Entscheidungsmacht die aktive Planung und Umsetzung<br />

der Interventionen. Hier wurden all diejenigen erfasst,<br />

die in den Projektgruppen gearbeitet haben. Gemessen an der<br />

Stichprobe zur Eingangsbefragung engagierten sich 42 Prozent<br />

der Lehrkräfte, 3 Prozent der Schüler_innen und 2 Prozent<br />

der Eltern aktiv in den Projektgruppen. 12 Das Ausmaß<br />

des Engagements in den Projektgruppen kann Hinweise darauf<br />

geben, wie hoch der Stellenwert des Projektes an der<br />

Schule ist. Kann eine breite Beteiligung erzielt werden, erhöht<br />

sich in der Regel auch die Akzeptanz der Maßnahmen und die<br />

Wahrscheinlichkeit, Interventionen nachhaltig im Schulalltag<br />

zu verankern.<br />

Schließlich hatte der Steuerkreis, zusammen mit der Schulleitung,<br />

die Entscheidungsmacht über das Vorgehen an der<br />

Schule inne. Unter dieser Stufe werden all jene gefasst, die<br />

aktiv in den Steuerkreisen tätig waren. Hier wurde eine Beteiligung<br />

von bis zu zwei Schüler_innen (an weiterführenden<br />

Schulen) und einem/r Elternvertreter_in angestrebt. Bei den<br />

Lehrkräften richtete sich die Anzahl der Beteiligung nach der<br />

Schulgröße und Schulstruktur. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />

sich durchschnittlich fünf Lehrkräfte sowie je ein_e Schülerund<br />

Elternvertreter_in im Steuerkreis der Schule engagierten.<br />

Dies entspricht der Empfehlung, die an die Projektschulen<br />

gegeben wurde.<br />

Fazit:<br />

Die Zahlen verdeutlichen, dass eine hohe Lehrerpartizipation<br />

erreicht wurde, die für eine wirksame und nachhaltige Implementierung<br />

von Veränderungsvorhaben unabdingbar ist.<br />

Hingegen scheint eine aktive Schüler- und Elternpartizipation<br />

ungleich schwerer realisierbar zu sein. Insbesondere an Beruflichen<br />

Schulen war der Grad der Schülereinbindung gering.<br />

Dies ist u.a. auf die vergleichsweise geringen Präsenzzeiten<br />

der Schüler_innen an ihrer Schule zurückzuführen.<br />

Lässt man Erfahrungen aus der Praxis in die Bewertung der<br />

Zahlen mit einfließen, so kann festgestellt werden, dass vor<br />

allem jüngere Schüler_innen deutlich seltener Schulentwicklungsvorhaben<br />

über einen längeren Zeitraum im Blick behalten.<br />

Dies zeigt sich u.a. auch daran, dass Maßnahmen, die<br />

im Projekt „Gemeinsam gesunde Schule entwickeln“ umgesetzt<br />

wurden, nicht unbedingt mit dem Projekt in Verbindung<br />

12<br />

Die Stichprobe zur Eingangsbefragung wurde als Referenzwert<br />

verwendet, da viele Schüler_innen und Lehrkräfte nicht an den<br />

Befragungen teilgenommen haben und damit die angesprochene<br />

Zielgruppe kleiner war als die Population der beteiligten Schulen.<br />

gebracht worden sind. Es zeigte sich, dass die Wahrnehmung<br />

der Schüler_innen stärker auf den Rhythmus der Schuljahre<br />

ausgerichtet ist und es einfacher war Schüler_innen für kurzfristige<br />

Projekte zu motivieren, die im Verlaufe eines<br />

Schul(halb)jahres umgesetzt werden konnten.<br />

Schulen, die eine hohe Schülerpartizipation als ein explizites<br />

Ziel verfolgten, gelang dieses auch. In der Regel war hier eine<br />

spezifische Schüleransprache notwendig. Auch die Bearbeitung<br />

von Wunschthemen der Schüler_innen führte zu einer<br />

entsprechend höheren aktiven Beteiligung. Der höchste Anteil<br />

von Schüler_innen, die sich in den Projektgruppen einer<br />

Schule engagierten, lag bei 14 Prozent der Gesamtschülerschaft.<br />

Auch gestaltete sich eine kontinuierliche oder längerfristige<br />

Einbindung von Eltern als eher schwierig. Dort wo sich Eltern<br />

aktiv einbrachten, wurde von einer positiven Dynamik berichtet.<br />

Hier gelang oft eine kontinuierliche und längerfristige aktive<br />

Einbindung, von der die Schule stark profitierte und die<br />

eine positive Wirkung auch über die Projektgruppenarbeit<br />

hinaus zeigte.<br />

b) Anzahl der Schulen mit Anstieg der Schülerpartizipation<br />

und deren Auswirkungen<br />

Datengrundlage:<br />

Wiederholungsteilnehmer_innen (der Eingangs- und Abschlussbefragung)<br />

unter den Schüler_innen des Jahrgangs A<br />

(5./6. Klasse zur Eingangsbefragung). Die Veränderungswerte<br />

wurden alterskorrigiert, um mögliche Alterseffekte zu kontrollieren<br />

(vgl. 3.3.3).<br />

Operationalisierung von Schülerpartizipation:<br />

Wie bereits erläutert hat Partizipation drei für die Gesundheitsförderung<br />

bedeutsame Wirk- bzw. Zielebenen. Neben der<br />

Förderung der Entwicklungskompetenz von Schulen verfolgen<br />

partizipative Ansätze auch das Ziel, die Gesundheit der Einzelnen<br />

zu fördern sowie das Ziel schulische Kooperationsprozesse<br />

zu stärken und hierüber Verbesserungen im sozialen<br />

Zusammenhalt zu erwirken. Schulentwicklungsprozesse können<br />

daher allein durch ihren partizipativen Charakter schon<br />

eine starke gesundheitsförderliche Wirkung haben (Hundeloh<br />

2012). Dabei werden häufig der Ausbau von Kompetenzen<br />

und das Erleben von Selbstwirksamkeit genannt.<br />

Nach Nutbeam (2000) sind direkte Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

der Akteure in langfristigen Veränderungsvorhaben<br />

erst mit zeitlicher Verzögerung zu erwarten (vgl. 4.1.1). Ver-<br />

<strong>Evaluationsbericht</strong> 29

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