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Final Evaluationsbericht GGSE Leuphana Design - Fortbildung NRW

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inge Erfolgszuversicht und geringe Bereitschaft zum Engagement<br />

ernst genommen werden. Diese Einschätzung kann<br />

auf bisherige Erfahrungen mit Projekten oder eine individuelle<br />

Überforderungssituation zurückzuführen sein. Da der<br />

Projekterfolg hier als gefährdet einzustufen ist, sind zunächst<br />

vorbereitende Maßnahmen zu ergreifen, bevor mit<br />

dem Projekt begonnen werden kann. Hier wäre eine vertiefende<br />

Auftrags- und Erwartungsklärung empfehlenswert<br />

sowie die Auswertung bisheriger Projekte und deren Misslingensbedingungen.<br />

Ein Teil dieser Bedingungen ist vermutlich<br />

vom Kollegium selbst nicht beeinflussbar und müsste<br />

durch die oberste Schulbehörde verbessert werden.<br />

4.2.2.2 Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Zusammensetzung<br />

des Lehrerkollegiums und dem Projekterfolg?<br />

Die in der Veränderungsbereitschaft gefundenen Unterschiede<br />

in den Merkmalen der Person führten zu der Frage,<br />

ob es zwischen den Lehrerschaften von Schulen nicht nur<br />

graduelle Unterschiede sondern möglicherweise grundsätzlich<br />

verschiedene Typen von Lehrer_innen gibt, die einem<br />

neuen Projekt auf ganz unterschiedliche Weise begegnen.<br />

In der praxisorientierten Change-Management Literatur finden<br />

sich immer wieder plakative Beschreibungen von Mitarbeitertypen<br />

mit unterschiedlichen Reaktionen auf Veränderungsvorhaben.<br />

Solche Typisierungen, die nicht auf systematischen<br />

empirischen Untersuchungen beruhen, laufen jedoch<br />

Gefahr bequeme Vorurteile zu bedienen und Eigenschaften<br />

der verschiedenen Typen als stabile Persönlichkeitsmerkmale<br />

zu beschreiben. Folgt man solchen Typologisierungen<br />

wäre prinzipiell nur eine Minderheit von Mitgliedern<br />

einer Organisation in der Lage oder willens, sich für inhaltliche<br />

Ziele von Veränderungsvorhaben zu begeistern und<br />

sich für deren Realisierung einzusetzen.<br />

Die in der DAK-Initiative entwickelte Typologie basiert auf<br />

theoretischen Überlegungen und ist empirisch gestützt. Die<br />

abgeleiteten Typen werden dabei nicht als Persönlichkeitsbeschreibung<br />

verstanden, sondern als Reaktionsmuster, die<br />

durch situative Determinanten und Erfahrungen bedingt<br />

sind. Folglich können diese Reaktionsmuster durch spezifische<br />

Interventionen auch verändert werden.<br />

Kriterien:<br />

a) Lassen sich verschiedene Lehrergruppen bzgl. ihrer<br />

Bewertung eines Schulentwicklungsprojektes und<br />

ihrer Motivation, sich zu engagieren, differenzieren?<br />

b) Hängt die Verteilung der Typen mit dem Projekterfolg<br />

zusammen?<br />

Datengrundlage:<br />

Als Datenbasis dienten alle Lehrkräfte, die an der Eingangsbefragung<br />

teilgenommen haben.<br />

Operationalisierung:<br />

Der Frage wurde mithilfe einer Clusteranalyse (Clusterzentrenanalyse)<br />

nachgegangen. Bei der Auswahl der Clustervariablen<br />

20 war das Modell der Veränderungsbereitschaft<br />

handlungsleitend. Ziel war es, sowohl Variablen zu zentralen<br />

Komponenten der Veränderungsbereitschaft aufzunehmen<br />

als auch Variablen zu personalen Merkmalen, die Einfluss<br />

auf die Veränderungsbereitschaft nehmen (vgl. Tabelle 23).<br />

Die Gesamtzahl der Variablen sollte möglichst gering sein,<br />

um später ein ökonomisches Verfahren zur Bestimmung der<br />

Typen zu entwickeln.<br />

Tabelle 21: Variablen in der Clusteranalyse zur Lehrertypologie<br />

Variable<br />

1. Item „allgemeiner<br />

Gesundheitszustand“<br />

2. Item „Arbeitszufriedenheit“<br />

3. Skala „wahrgenommene<br />

Veränderungsnotwendigkeit“<br />

4. Skala „Erfolgszuversicht“<br />

5. Item „Bereitschaft<br />

zum Engagement“<br />

Ergebnisse:<br />

Erläuterung<br />

Einschätzung des eigenen Gesundheitszustandes<br />

Zufriedenheit mit der Arbeitstätigkeit<br />

Einschätzung, dass Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der<br />

Schulqualität und zur Förderung<br />

der Gesundheit von<br />

Lehrkräften und Schüler_innen<br />

dringend notwendig<br />

sind<br />

Überzeugung, dass die Schule<br />

von dem Projekt profitieren<br />

wird<br />

Bereitschaft in einem Schulentwicklungsprojekt<br />

zur Förderung<br />

der Gesundheit und<br />

Schulqualität mitzuwirken<br />

a) Lassen sich verschiedene Lehrertypen bzgl. ihrer Bewertung<br />

eines Schulentwicklungsprojektes und ihrer<br />

Motivation, sich zu engagieren, differenzieren?<br />

20<br />

Die Korrelationen zwischen den Items liegen alle unter 0.5. Diese sind<br />

für die Durchführung einer Clusteranalyse als unkritisch einzustufen.<br />

<strong>Evaluationsbericht</strong> 55

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